Milliardenplus für Bank Austria in alter Größe
Letzte Bilanz mit Ostgeschäft. 1,9 Milliarden Euro an Pensionsreserve aufgelöst.
Wien. (VN) Die Bank Austria, Tochter der Mailänder UniCredit, hat ihre Zahlen für 2015 vorgelegt. Es war die letzte Jahresbilanz in alter Aufstellung. Denn Ende 2016 geht das Ostgeschäft an die Mutter UniCredit. Damit ist der wichtigste Ertragsbringer weg. Wäre das jetzt schon so, hätte die Bank 105 bis 110 Milliarden Bilanzsumme und nur etwas mehr als eine halbe Milliarde Gewinn gehabt. In der jetzigen Aufstellung lautete die Bilanzsumme 2015 auf 193,6 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent). Unterm Strich wies die Bank einen Jahresgewinn von 1,325 Milliarden aus, ein Rückgang um 0,3 Prozent gegenüber 2015.
Heftige Kritik an Pensionsdeal
Weil die Bank Austria vorhat, 3300 der noch knapp 9300 Mitarbeiter im Inland demnächst vom hauseigenen Pensionssystem ins staatliche ASVG-System zu übertragen, hat sie bereits 2015 bilanzwirksam die dafür aufgebaute Pensionsreserve aufgelöst. Das waren zum Stichtag Ende Dezember 1,9 Milliarden Euro. Um diese Größe sinken jetzt auch die Haftungen der Gemeinde Wien. Der Schritt hatte in der Ergebnisrechnung der Bank namentlich im vierten Quartal 2015 einen schönen Sondereffekt: Aus dem Titel Pensionsreserveauflösung wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung ein positiver Saldo („Integrations/Restrukturierungsaufwand“) von 312 Millionen Euro verbucht. Diese Reserveauflösung war laut IFRS-Rechnungslegung bereits 2015 fällig, weil die Betriebsvereinbarung zur Pensionsübertragung im Dezember unterschrieben wurde. Vollzogen werden soll der öffentlich zum Teil heftig kritisierte Pensionsdeal im ersten Quartal 2016.