Franzosen wollen Gantner kaufen
Milliardeninvestor Ardian will Schrunser Zutrittssystem-Unternehmen komplett übernehmen.
Schruns. (VN-reh) Geht es nach den Plänen des französischen Milliardeninvestors Ardian soll die Schrunser Gantner Holding, zu der die Gantner Electronic GmbH gehört, bald ihnen gehören. Denn wie die Bundeswettbewerbsbehörde gestern bekannt gab, plant die Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft (vormals Axa Private Equity) eine Komplettübernahme des Spezialisten für die berührungslose elektronische Zutrittskontrolle und Zeiterfassung. Ardian ist dabei kein Unbekannter, ist er doch einer der größten Privatinvestoren Europas und verwaltet Vermögenswerte in Höhe von rund 55 Milliarden US-Dollar, darunter solche am Spielwarenhersteller Schleich oder dem Versandhändler HSE24.
Engagement in Schruns
Nun will man in der Montafoner Gemeinde aktiv werden. Gantner Electronic erzielte 2014 mit über 200 Mitarbeitern (darunter 129 in Vorarlberg) einen Umsatz von 30 Millionen Euro, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen ist in 70 Ländern weltweit aktiv und betreibt Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien, Dubai und Australien. Die Zutrittslösungen kommen von Dubai über Kuala Lumpur bis nach Sydney zum Einsatz. Kunden sind Fitnessclubketten, Freizeitparks, Thermen, Bäder, Krankenhäuser und Unternehmen.
In 70 Ländern aktiv
Gantner ist Teil der Identec Group rund um den Vorarlberger Martin Zumtobel (68) mit Sitz in Liechtenstein. Der Spross der F.M. Zumtobel-Dynastie, vielen bekannt durch die Kaffeerösterei, die Kerzenfabrik sowie die Dogro- und Familia-Märkte, die 1993 an den Schweizer Migros-Konzern verkauft wurden, ist heute an verschiedenen Unternehmungen weltweit beteiligt. Seine Investments sind vielfältig und reichen dabei vom Golf Resort in Kanada bis zu REC Bauelemente oder der Umwelttechnikfirma Sanoway.
Wieso nun mit dem Engagement bei Gantner Schluss sein soll, und wie es mit dem Schrunser Unternehmen weitergeht, dazu herrscht derzeit noch Stillschweigen. Martin Zumtobel will sich auf VN-Anfrage erst heute zu dem Deal äußern. „Nichts ist ewig, weder in der Natur, noch im Menschenleben, ewig ist nur der Wechsel, die Veränderung“ – dieses Zitat ziert die Homepage des Dornbirner Investors.
