Schwellenländer Grund für Börsenturbulenzen

Markt / 17.02.2016 • 19:04 Uhr

Wien. Seit Jahresbeginn spielen die Börsen verrückt. Was genau die Gründe dafür sind, ist unklar. Nationalbankgouverneur und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny verortet die Ursachen in den Schwellenländern. „Aus meiner Sicht ist die Unruhe doch sehr wesentlich getrieben von den Entwicklungen in den Emerging Markets.“ Von den vier BRIC-Staaten, früher Inbegriff für Dynamik, seien Brasilien und Russland heute in einer schwierigen Lage. China befände sich in einer massiven Umstellungsphase. Einzig Indien sei derzeit ein Hoffnungsträger, so Nowotny. Daneben macht er eine zweite Dynamik aus: Offensichtlich hätten viele Investoren aus den aufstrebenden Märkten verkauft, sagt er, insbesondere Staatsfonds. Die Staatsfonds und auch die Notenbanken seien derzeit bestrebt, möglichst sicher in puncto Liquidität zu sein. Das habe auch mit Traumata zu tun: „Gerade für asiatische Staaten ist die frühere Asienkrise ein traumatisches Erlebnis“, sagt Nowotny. Diese Staaten würden alles dafür tun, um nicht wieder den Internationalen Währungsfonds ins Land holen zu müssen. Liquidität sei für sie daher das Allerwichtigste. Der Einbruch an den Märkten könnte einen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben: „Es besteht gar kein Zweifel daran, dass ein solcher Rückgang, der eine gewaltige Vermögensvernichtung bedeutet, sehr negativ auf die Gesamtstimmung wirkt.“