Rauch sorgt für Pfeffer im Saft

Der Fruchtsafthersteller Rauch steigerte den Umsatz 2015 um 6,4 Prozent.
Rankweil. (VN-sca) Im Rauchtal mag das Leben beschaulich aussehen, in Wirklichkeit herrscht auf dem Lebensmittelmarkt und speziell im Geschäft mit Getränken hektisches Treiben, denn das Standardprogramm Apfel/Orange/Johannisbeer und Multivitamin reicht längst nicht mehr aus, um Konsumenten an eine Marke zu binden. Der Kunde ist auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen, und dem wird mit neuen Produkten Rechnung getragen. Das hat der Vorarlberger Getränkehersteller Rauch im vergangenen Jahr äußerst erfolgreich getan, wie der Sprecher des Unternehmens, Daniel Wüstner, im Gespräch mit den VN berichten kann.
81 neue Arbeitsplätze
Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent gesteigert; in der Fruchtsaftbranche insgesamt war man froh, wenn sich zwei Prozent ausgingen. Der Umsatz 2015 betrug 861 Millionen Euro, damit ist Rauch der größte rein österreichische Lebensmittelhersteller in Privatbesitz, wie Wüstner betont. Auch Arbeitsplätze wurden geschaffen. Insgesamt 81 neue Mitarbeiter sind bei Rauch beschäftigt, in Vorarlberg wurden im vergangenen Jahr 28 neue Arbeitnehmer eingestellt. Im Land wird auch der eigene Nachwuchs nach Kräften ausgebildet. 30 Lehrlinge lernen derzeit beim Fruchtsaftriesen, der durch gezielte Werbepräsenz, z. B. im Skiweltcup, bei der Formel 1 oder beim Beachvolleyball in Klagenfurt, das Geschäft auch international weiter ausbaut.
Vier Geschäftsfelder
In Österreich ist Rauch seit Jahren Marktführer im Fruchtsaft- und Eisteegeschäft, die Produktmarken „Happy Day“ und „Bravo“ zählen bei der Bevölkerung zu den bekanntesten Trademarks überhaupt. Rauch ist aber nicht nur als Markenartikler im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie tätig, sondern in insgesamt vier Geschäftsfeldern: „Wir sind auch im sogenannten Business-to-Business-Bereich fest etabliert. In diesem Bereich sind wir Produzent und Verkäufer von Fruchtsäften und Halbwaren für internationale Abnehmer“, so Wüstner.
Rauch produziert Fruchtsaftkonzentrate, die von anderen Getränkeherstellern verarbeitet werden. Ein weiterer Bereich sind die Fruchtaromen ebenso wie Direkt-Press-Säfte oder Fruchtpürees, die z. B. für die Marmeladeherstellung verwendet werden. Rauch ist auch Lohnabfüller für andere Getränkemarken, am bekanntesten ist die Partnerschaft mit Red Bull. Insgesamt unterhält Rauch neben dem Hauptbetrieb in Rankweil zwölf Niederlassungen und vier Werke in ganz Europa, exportiert wird in über 90 Länder. Ein Geschäftsfeld der Rankweiler ist die Fohrenburger Brauerei.
Trend Veganismus
Heuer ist es wieder eine Reihe neuer Produkte, die im internationalen Lebensmittelhandel plaziert wird, etwa Himbeersaft, der mit rosa Pfeffer angereichert ist. Der Saft ist mit dem Vegan-Label ausgezeichnet. Seit Anfang des Jahres tragen die meisten Produkte dieses Siegel. „In Zusammenarbeit mit der Veganen Gesellschaft Österreichs haben wir eine Vielzahl an Produkten vegan zertifizieren lassen. Das garantiert, dass keine tierischen Rohstoffe verwendet werden“, erklärt Wüstner. Im Übrigen habe man seit Jahren auf die Verwendung von Gelatine für die Klärung von Fruchtsäften verzichtet. Auf Expansionskurs ist Rauch auch mit den Juice Bars (die VN berichteten). „Das Juice-Bar-Team ist motiviert, weitere Standorte zu gründen.“
Rauch in Zahlen
» Gegründet: 1919
» Geschäftsführung: Jürgen Rauch, Markus Ohneberg
» Beschäftigte in Vorarlberg: 825
» Beschäftigte an anderen Standorten (exkl. Vorarlberg): 959
» Lehrlinge in Vorarlberg: 30
» Umsatz gesamt 2015 (in Mill. Euro): 861 Mill. (+ 6,4 Prozent)
» Export: 62,6 Prozent
» Niederlassungen: 12