Lufthansa mit stattlichem Gewinn

Markt / 13.03.2016 • 18:48 Uhr
Zum Erfolg des Mutterkonzerns Lufthansa trug im Jahre 2015 auch die AUA bei. Foto: EPA
Zum Erfolg des Mutterkonzerns Lufthansa trug im Jahre 2015 auch die AUA bei. Foto: EPA

Der operative Gewinn wird trotz Horrorjahr zwischen 1,75 und 1,95 Milliarden Euro liegen.

Frankfurt, Schwechat. Nach einem Horrorjahr zieht die AUA-Mutter Lufthansa am Donnerstag, 17. März, Bilanz für 2015. Trotz einschneidender Ereignisse wie dem Absturz von Germanwings-Flug 4U9525 mit 150 Toten und einer Reihe von Streiks des fliegenden Personals kann der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr voraussichtlich einen stattlichen Gewinn vorweisen, auch dank der AUA, die in die Gewinnzone zurückgekehrt ist.

Ohne Streikkosten

Das Konzern-Management hat den Lufthansa-Aktionären einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) zwischen 1,75 und 1,95 Milliarden Euro (2014: 1,17 Mrd. Euro) angekündigt, in dem allerdings die Streikkosten des letzten Quartals nicht eingerechnet sind. Unter dem Strich wird damit wohl der Rekordgewinn von 1,66 Milliarden Euro von 2007 zwar verfehlt, aber das Mini-Ergebnis von 55 Millionen Euro aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Analysten gehen von einem Nettogewinn von rund 1,5 Milliarden Euro aus. Der Umsatz von zuletzt 30 Milliarden Euro sollte ebenfalls deutlich zulegen, bis einschließlich September lagen die Erlöse 7,4 Prozent im Plus. Die Aktionäre, im Geschäftsjahr 2014 noch leer ausgegangen, können sich wieder auf eine Dividende einstellen. Nach den Erwartungen der UBS und den Managementankündigungen geht es für Lufthansa auch im laufenden Jahr weiter nach oben. Rückenwind sollte dabei weiterhin der niedrige Ölpreis geben. Für die Berechnung der Dividende hat sich der Konzern ein neues Verfahren gegeben. Danach müssen zwischen 10 und 25 Prozent des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.

Erfolge im Tarifkonflikt

Im Tarifkonflikt mit dem Personal hat Lufthansa-Chef Spohr gegen zunächst entschlossenen Widerstand der Gewerkschaften durchaus Erfolge vorzuweisen. Zwar ist der Konflikt mit den Piloten, der bisher zu 13 Streiks geführt hat, noch immer offen. Mit dem Bodenpersonal und den Flugbegleitern haben aber die beiden größten Berufsgruppen die verlangte Umstellung des Betriebsrentensystems grundsätzlich akzeptiert. Lufthansa trägt für die Beschäftigten nicht mehr das Zinsrisiko, sondern zahlt nur noch einen fest definierten Beitrag.

Am Samstag wurde bekannt, dass die rund 19.000 Flugbegleiter zwischen Ende März und Ende Oktober auf jeweils einen freien Tag im Quartal verzichten.