Rondo baut Hochregallager und sichert Standort Frastanz

Markt / 13.03.2016 • 18:48 Uhr
Dieter Gruber wird noch bis 2017 als Vorstandsvorsitzender fungieren, danach reicht er die Staffel weiter. VN/HB
Dieter Gruber wird noch bis 2017 als Vorstandsvorsitzender fungieren, danach reicht er die Staffel weiter. VN/HB

Verpackungsgruppe Rondo Ganahl optimiert Logistik. Hochregallager als wichtigste Investition.

Frastanz. (VN-sca) So ein Hochregallager kann schon für hitzige Debatten sorgen. Das musste auch der Geschäftsführer der Ganahl AG, Dieter Gruber, zur Kenntnis nehmen, als er im vergangenen Jahr das Vorhaben seines Unternehmens vorstellte. Auf dem Platz, an dem jetzt noch das alte Verwaltungs- und Fabriksgebäude steht, sollte nach den Vorstellungen der Verpackungsspezialisten ein Hochregallager entstehen. Die Gemeinde war dafür, die Nachbarn waren dagegen – aus mannigfachen Gründen, etwa der Höhe von über 30 Metern. Es wurde umgeplant, jetzt ist das Gebäude deutlich niedriger (unter 25 Meter), dafür etwas breiter. Und kann gebaut werden.

Neue Anforderungen

„Im Mai beginnen wir mit dem Abbruch der bestehenden Gebäude, 2018 wollen wir das Lager in Betrieb nehmen“, sagt Gruber. 35 Millionen Euro investiert das Industrieunternehmen in das Lager, das die Logistik zu den Kunden deutlich verbessern wird. Das ist für den weiteren Erfolg von Ganahl notwendig, denn die Kunden haben heute andere Anforderungen als früher, erklärt der Chef des Unternehmens, das neben dem Hauptquartier mit Wellpappewerk und Papierfabrik in Frastanz weitere Wellpappewerke in St. Ruprecht/Raab (Steiermark), Budapest (Ungarn), Apahida/Cluj und Târgoviste (Rumänien) sowie Istanbul (Türkei) und eine Rohstoffverwertung in der Tiroler Stadt Hall betreibt. „Die Kunden wollen keine großen Lager aufbauen, sie bestellen kleinere Mengen“, beschreibt er den Trend, der eine andere Logistik notwendig macht. „Früher waren wir Hersteller, heute sind wir in zunehmendem Maße Dienstleister“, stellt er fest.

Mit den Anforderungen scheinen die Verpacker gut zurechtzukommen. Im Jahr 2015 steigerte die Gruppe ihren Umsatz um fünf Prozent auf 328,1 Millionen Euro, 14 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Gewachsen ist Rondo Ganahl an allen Standorten, prozentual aber ist Rumänien der Spitzenreiter im Konzern-Ranking. In Rumänien sei alles aufgegangen, was seit 2009 projektiert und umgesetzt wurde. Aber auch in der Türkei konnte die Firma wachsen. Mehr Sorgen als das Geschäft macht dem Manager dort die politische Situation.

Gruber sieht sein Produkt, die Wellpappeverpackung, im Trend. „Sie ist umweltfreundlich, recyclingfähig und gut bedruckbar, die hauseigenen Designer setzen Kundenwünsche so um, dass sie jedes Jahr dafür Preise bekommen – auf nationaler und internationaler Ebene. „Mit dem World Star Award hatten wir eine Riesenfreude“, sagt Gruber. An jedem Standort sind fünf bis sechs Personen in der Entwicklung tätig und suchen nach neuen Packaging-Lösungen, die sowohl beim Transport als auch in der Präsentation ihre Dienste tun.

Rondo Ganahl, 1797 gegründet, zeigt, wie verwurzelt die Firma im Land ist. Aber auch die Investitionen seit dem Jahr 2000 zeigen die Standorttreue. In Frastanz wurden in diesen 15 Jahren 130 Millionen Euro in Verwaltung und Produktion investiert, insgesamt hat das Unternehmen in diesen Jahren 300 Millionen Euro für Modernisierung und Erweiterung ausgegeben.

Mit Preisen gewürdigtes Display, das bei Rondo entwickelt wurde.
Mit Preisen gewürdigtes Display, das bei Rondo entwickelt wurde.

Rondo Fakten

» Gegründet: 1797

» Eigentümer/Hauptaktionäre: Streubesitz

» Vorstand: Dieter Gruber (Vorsitzender), Michael Frey, Hubert Marte, Udo Nachbaur

» Beschäftige in Vorarlberg: 369

» Beschäftigte an anderen Standorten (exkl. Vorarlberg): 807

» Lehrlinge in Vorarlberg: 21

» Umsatz gesamt 2015 (in Mill. Euro):328,1 Millionen Euro (+5%)