Stuhl-Manufaktur wechselt Besitzer

Markt / 15.03.2016 • 21:27 Uhr
Der bisherige Eigentümer von Längle Hagspiel, Günter Schobel. Er hat das Unternehmen 2006 gekauft. Foto: VN/Steurer
Der bisherige Eigentümer von Längle Hagspiel, Günter Schobel. Er hat das Unternehmen 2006 gekauft. Foto: VN/Steurer

Deutscher Möbelhersteller Kilpper übernimmt Längle Hagspiel. Jobs in Höchst bleiben erhalten.

Höchst. (VN-reh) „Werden Sie Längle Hagspiel auch verkaufen?“ – diese Frage beantwortete Günter Schobel bereits im November 2014 in einem VN-Interview klar mit Ja. Die zwei Söhne arbeiten in völlig anderen Bereichen und sowieso sei es nie der Plan gewesen, etwas für die Zukunft der Söhne
zu kaufen, sondern es war der Wille, die Vorarlberger Stuhl-Manufaktur zu retten. Denn im Jahr 2006, als Schobel und seine Frau Längle Hagspiel kauften, war das Unternehmen in keinem guten Zustand. Sie wollten beweisen, dass es nicht sein muss, ein gutes Produkt in Vorarlberg sterben zu lassen.

Nach Kauf und in Folge geglückter Sanierung, steht nun der Verkauf des Höchster Unternehmens an. Ein Käufer ist bereits gefunden. Der deutsche Möbelhersteller Kilpper aus Weissach nahe Stuttgart hat Anfang März die Geschäfte von Längle Hagspiel von Günter Schobel übernommen. Dieser sieht sein Unternehmen jedenfalls in besten Händen. „Die beiden Marken ergänzen sich perfekt“, sagt der Sanierer, der seinem alten Betrieb in den kommenden Monaten weiterhin beratend zur Verfügung steht.

Metall trifft auf Holz

Kilpper fertigt ebenfalls Stühle und Tische, hauptsächlich aus Metall. Der Familienbetrieb in fünfter Generation beschäftigt derzeit 30 Mitarbeiter. Mit dem Kauf der Vorarlberger Marke Längle Hagspiel erweitert die Karl Kilpper GmbH nun ihr Sortiment bei Holzstühlen und -tischen. „Beide Unternehmen werden von der Zusammenarbeit profitieren, voneinander lernen und gemeinsam ein größeres Produktsortiment anbieten“, ist der Inhaber und Geschäftsführer der Karl Kilpper GmbH, Theodor Kilpper, überzeugt. Die ausgezeichnete Marktposition von Längle Hagspiel mit Stühlen, Tischen und Bänken aus Vollholz will man nun in den nächsten Jahren weiter ausbauen.

Arbeitsplätze bleiben

Änderungen für Kunden und Beschäftigte soll der Verkauf vorerst nicht mit sich bringen. Die 20 Mitarbeiter sollen weiterbeschäftigt werden. Auch die Produktion in Höchst, wo die Stühle, Tische und Bänke aus Massivholz ausschließlich gefertigt werden, soll nach den Plänen von Kilpper erhalten bleiben.