Millionenbetrug schockt Volksbank Vorarlberg

Markt / 18.03.2016 • 19:34 Uhr
Volksbank Vorarlberg mit Riesenschaden in der Schweiz.  Foto: APA
Volksbank Vorarlberg mit Riesenschaden in der Schweiz. Foto: APA

Betrug in zweistelliger Millionenhöhe bei Schweizer Volksbank-Tochter.

Rankweil. (VN) Als ob nicht die Turbulenzen in der Österreichischen Volksbanken-Gruppe schon Ärger genug machten. Nun ist die Volksbank Vorarlberg Gruppe von einem Betrugsfall in der Schweizer Tochtergesellschaft betroffen, wie am Freitagabend bekannt wurde. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen ist durch unzulässige Kreditvergaben ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Genaue Zahlen gibt es derzeit nicht, allerdings spricht die Volksbank bislang von „niedriger zweistelliger Millionenhöhe“. Bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen wurde Strafanzeige erstattet.

Wie die Volksbank Vorarlberg Gruppe am Freitag abend in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gab, wird dies aus gegenwärtiger Sicht zu einem negativen Jahresergebnis führen. Die gute Kapitalausstattung der Volksbank Vorarlberg Gruppe sei dennoch weiterhin sichergestellt. Der Schaden in der Schweiz werde vom Mutterhaus ausgeglichen.

Bekannt geworden ist der Betrugsfall durch einen Ex-Mitarbeiter der Schweizer Volksbank AG. Nach ersten Ermittlungen wurden in mehreren Fällen Sicherheiten bei Kreditvergaben vorgetäuscht. Es wird angenommen, dass diese Handlungen mit betrügerischer Absicht erfolgten. Es bestehen weiters Hinweise, dass auch von Kunden betrügerische Handlungen gesetzt wurden.

Nach Angaben der Revision muss von einer systematischen Vorgehensweise ausgegangen werden. Die Schweizer Tochtergesellschaft wurde im Zeitraum, in dem die Schädigungen stattgefunden haben, regelmäßig geprüft. Weder die interne Revision noch eine international renommierte Prüfungsgesellschaft konnte diese ungerechtfertigten Kreditvergaben aufdecken.

Die interne Revision als Konzernrevision der Schweizer Tochterbank wurde bereits mit einer detaillierten Prüfung beauftragt. Der Sachverhalt werde umfassend geklärt und das konkrete Schadenspotenzial erhoben, so die Vorarlberger Volksbank abschließend.