Der Kaffeekönig will es noch einmal wissen

In der Bregenzer Rathausstraße wird Flagship-Store für neuen Kaffeeanbieter eingerichtet.
Bregenz. (VN-sca) Aufmerksamen Kaffeegenießern und Marktbeobachtern sind die großen Inserate bereits aufgefallen, andere wurden von ihren Elektrohändlern auf das neue Angebot aufmerksam gemacht. Am 17. November 2015 gründeten die Geschwister Andrea Dotter (20 Prozent) und die Klaus Dotter (80%) die Ecaffe GmbH. Damit ist ein echter Pionier wieder im Geschäft. Klaus Dotter hat im Jahr 1987 den Österreich-Vertrieb der Kaffeevollautomaten der Marke Saeco übernommen und damit Kaffee-Geschichte in Österreich geschrieben. Sein österreichisches Unternehmen ebenso wie die börsennotierte Saeco AG wurden 2005 verkauft, heute gehört Saeco dem Elektroriesen Philips.
Wieder im Geschäft
Nach elf Jahren Abstinenz sind der Lochauer, seine Frau Elisabeth und seine Schwester Andrea wieder zurück im Geschäft – mit der Marke Ecaffe. Er habe sich „überreden lassen“, sagt Dotter im Gespräch mit den VN. Überreden von jenem Geschäftspartner, mit dem er ab 1987 den Kaffeemarkt im Land verändert hat, Saeco-Gründer Sergio Zapella. Der hat inzwischen die Firma caffitaly zusammen mit Espressomaschinen-Legende Gaggia gegründet, die Kapselkaffee und Maschinen für andere Hersteller, etwa Meinl oder Dallmayr, produziert. Und eben die Eigenmarke Ecaffe, die seinem Verständnis von italienischem Kaffee entspricht.
Recht auf Espresso
„Der Kaffee lässt mich nicht los“, sagt Dotter, der mit 65 Jahren wohl zu den ältesten Jungunternehmern im Land zählt. Er will es noch einmal wissen und zielt mit dem neuen Kaffeegeschäft in zwei Richtungen. Auf Konsumenten, die „das Recht auf einen echten Espresso haben“, einen Espresso aus acht Gramm Kaffee, „doppelt so viel wie Nespresso“ und den Elektrofachhandel, der auch die Kapseln vertreiben wird. „Damit können wir den Elektrohändlern ein echtes Zusatzgeschäft bieten“, ist Dotter überzeugt und hat von den Test-Händlern auch bereits gute Rückmeldungen erhalten. Die Maschinen sind natürlich neben den eigenen Sorten auch für alle bei Caffitaly hergestellten Fremdsorten, Tee und Kakao geeignet, bei den Elektrohändlern habe man außerdem vier Nespresso-kompatible Kapselkaffees für jene, die ihren Nachschub nicht via Internet bestellen wollen, im Programm.
Dotter, dessen Vater bereits ab 1955 orginal italienische Kaffeemaschinen an die Vorarlberger Gastronomie verkauft hat, ist nach 46 Jahren im Espresso-Geschäft vom Erfolg des neuen Produktes überzeugt. Der Kaffee sei gut, die Preise für die Maschinen attraktiv. Und er hat die Ochsentour, die erst zum Erfolg führt, schon einmal gemacht. „Ich kann mich erinnern, wie ich das erste Mal auf einer Messe war. Einen Kaffee konnte ich während der ganzen Veranstaltung an den Mann bringen. Alle haben gelacht.“ Doch das Geschäft wuchs, Saeco hat die Kaffeevollautomaten in die Haushalte gebracht. „Wir hatten Marktanteile von 70 bis 75 Prozent“, so der junggebliebene Kaffeekönig. Das Geheimnis: „Keine falschen Versprechungen und deshalb zufriedene Kunden.“
Der Kaffee lässt mich nicht los. Ich bin von Ecaffe überzeugt.
Klaus Dotter