Von der One-Man-Show zum Millionenbetrieb

Lustenau. (VN-reh) Barbaras Großmutter ist 92 Jahre alt. Als bei ihr die Heizung ausfiel, rief sie den Bösch-Kundendienst. Techniker Leo Breuer kam sofort und verschob dafür extra seine Termine. Vor Ort wurde er von der alten Dame intensiv ausgefragt und bekam als Belohnung einen Kaffee mit abgelaufener Milch serviert. Beschwert habe er sich dennoch nicht.

Die zufriedene Kundin, die diese Episode kürzlich in einer Radiosendung erzählte, steht dabei stellvertretend für die Maxime, die Bösch seit 84 Jahren verfolgt: eine umfassende Kundenbetreuung. Von der One-Man-Show für Heizungsbrenner, als Gründer Walter Bösch anfing, haustechnische Produkte zu vertreiben und zu servicieren, hat sich das Lustenauer Unternehmen heute zum Komplettanbieter für Heizungstechnik, Klimatechnik und Lüftungstechnik entwickelt.

Umsatz gesteigert

Und das mit Erfolg: Denn 2015 wurde mit 611 Mitarbeitern ein Umsatz von 92,1 Millionen Euro erwirtschaftet, um 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Bösch bietet Heizungsanlagen für Wärmepumpen, Holz, Pellets, Hackschnitzel, Solar, Öl und Gas. Genauso Klimageräte, die im Werk beziehungsweise vor Ort montiert werden. Dazu kommt der Alleinvertrieb für Samsung-Klimasysteme und Wärmepumpen für Österreich und die Schweiz. Abgerundet wird das Portfolio durch den Bereich Komfortlüftung. Was die Lustenauer dabei von anderen am meisten unterscheidet, ist, dass man nicht nur die einzelnen Gewerke, sondern auch deren Vernetzung anbietet. Bösch kann also in den Lüftungsapparat einen Wärmeerzeuger einbauen und die Gebäudeautomation dranhängen.

Die Reinigungstechnik, die seit 1952 Teil der Firma war, entwickelte sich zwar gut, passte aber nicht mehr zum Sortiment und wurde 2012 an Kärcher verkauft.

Was sich seit der Gründung ebenfalls nicht geändert hat, ist, dass Bösch immer noch in Familienbesitz steht. Mit Linus und Robert Grellet, die mit Robert Janschek und Peter Mender die Geschäftsleitung bilden, ist bereits die dritte Generation am Werk.