Fed-Chefin Janet Yellen treibt Wall Street an

schwarzach. Diese Woche stand ganz im Zeichen der US-amerikanischen Notenbanksitzung. Fed-Chefin Janet Yellen bekräftigte in ihrer Rede in New York ein behutsames Vorgehen in der Zinspolitik. Zwar strahlten die seit Jahresbeginn globalen Wirtschaftsrisiken nicht groß auf die USA aus, dennoch müsse die Fed vorsichtig mit ihren Zinsschritten fortfahren. Die US- Währungshüter senkten jüngst ihre Erwartungen hinsichtlich möglicher Zinsschritte in 2016 von vier auf zwei. Wir können uns u. a. aufgrund der äußerst vorsichtigen Gangart der Fed sowie der weiterhin bestehenden globalen Konjunkturrisiken aktuell noch eine Anhebung im laufenden Jahr vorstellen. Die Marktteilnehmer rechnen ausweislich der Terminnotierungen ebenfalls mit maximal einer Anhebung. Die Investoren reagierten auf Yellens Äußerungen ganz klassisch und griffen in Erwartung weiterhin niedriger Zinsen bei Risikoassets zu. Die US-Leitindizes Dow Jones und S&P 500 legten spürbar zu und markierten zwischenzeitlich neue Jahreshochs. Auch der DAX schloss Mitte Woche wieder über der 10.000er-Marke und damit so hoch wie seit Anfang Jänner nicht mehr. Allerdings ist diese Bewegung
u. E. noch nicht nachhaltig. Die Stimmungsindikatoren zeigen immer noch keine Verbesserung der mittelfristigen Zuversicht, was im Falle von Rücksetzern wenig Unterstützung verheißt.
roland.rupprechter@hypovbg.at,
Roland Rupprechter, MBA, Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg