500-Euro-Schein: Liebling der Kriminellen vor dem Aus

Das Ende der 500-Euro-Banknote scheint besiegelt. Entscheidung am 4. Mai.
Frankfurt. (VN) Wird die 500-Euro-Banknote abgeschafft? Das Schicksal des größten Euro-Scheins steht auf der Agenda des EZB-Rates bei seiner Sitzung am 4. Mai. Zu klären wäre zum Beispiel, wie lange der 500er noch produziert und ausgegeben wird.
In Österreich sind laut Schätzungen der Nationalbank sieben Millionen 500er-Scheine im Umlauf. Dabei ist der Schein besonders für Drogenhändler, Waffenschieber oder Steuerhinterzieher eines der wichtigsten Hilfsmittel, wenn es um die Verschleierung ihrer illegalen Einkünfte und grenzüberschreitende Geldwäsche geht.
Der Wert der dabei bewegten Gelder lässt sich mangels verlässlicher Informationen nur erahnen. Die Schätzungen bewegen sich nach Angaben der auf die Bekämpfung von Geldwäsche spezialisierten Financial Action Task Force weltweit zwischen einigen hundert Milliarden und einer Billion US-Dollar beziehungsweise Euro pro Jahr. Die Mengen sind derartig groß, dass der Verkleinerung des Volumens eine zentrale Bedeutung zukommt. Und genau da kommt der 500-Euro-Schein mit ins Spiel: Denn eine Million Euro in 500-Euro-Scheinen wiegt etwa 2,2 Kilogramm und passt in eine Notebooktasche, die gleiche Summe in 50-Euro-Noten bringt es auf 22 Kilo und füllt eine Sporttasche.
Übrigens: Wird der Schein abgeschafft, müssten die bislang kursierenden 500er schrittweise durch andere Noten mit kleinerem Nennwert ersetzt werden. Dafür müssten neue Scheine gedruckt werden. Die Produktion einer Banknote kostet im Schnitt acht bis neun Cent. Im günstigsten Fall würden dafür mehr als 500 Millionen Euro einkalkuliert.