„Absolut vielfältiges Arbeitsgebiet“

Markt / 29.04.2016 • 08:58 Uhr
Philipp Österle: „Unser Team kümmert sich um Kundenberatung und -information bis hin zur Ladeinfrastruktur.“
Philipp Österle: „Unser Team kümmert sich um Kundenberatung und -information bis hin zur Ladeinfrastruktur.“

Philipp Österle ist in der VKW Mobilitätszentrale nicht nur ein Spezialist für E-Mobilität.

Bregenz. (VN-bem) Die E-Mobilität ist relativ jung. Seit 2008 fahren in Vorarlberg umweltfreundliche Elektroautos. Im Jahr 2020 sollen es bereits 10.000 E-Autos sein. Daher ist bei den Mitarbeitern in der VKW Mobilitätszentrale auch Pioniergeist gefragt. Beim Thema E-Mobilität, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ist Energietechniker und Projektleiter Philipp Österle (31) Experte.

Elektromobilität ist relativ neu. Was ist ihr Aufgabenbereich in der VKW Mobilitätszentrale?

Österle: Für den Laien ist die E-Mobilität wirklich neu. illwerke vkw beschäftigt sich seit 2008 mit dem Thema, angefangen beim VLOTTE-Projekt. Ich arbeite seit 2012 in der VKW Mobilitätszentrale. Es ist ein dynamischer Arbeitsbereich. Unser Team kümmert sich um Kundenberatung, -information bis hin zur Ladeinfrastruktur – sprich der Technik – im öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereich in Vorarlberg. Ein Fokus ist, dass Ladesäulen in ganz Europa genutzt werden können. Heute zeigt z. B. die App eine aktuelle Karte der europaweiten Ladesäulen und welche frei ist.

Was gilt es dabei alles zu beachten?

Österle: Wir kümmern uns um Ladeinfrastrukturlösungen technischer Art oder bei Abrechnungsfragen im In- und Ausland. Zudem gehen wir der Frage nach, wo benötigt es weitere Stationen, dazu gehören Dienstleistungen wie eine Servicehotline etc. Auch betreuen wir Forschungs- und Förderprojekte.

Sollte man ein Allrounder sein?

Österle: Ja, absolut. Wir sind ein kleines Team. Wir arbeiten in allen Bereichen, sei es bei Verträgen, Technik, Service oder der Produktentwicklung. Es ist ein sehr vielschichtiger, spannender Bereich.

Welches Rüstzeug braucht ein Pionier in Sachen E-Mobilität?

Österle: Es gibt keinen Lehrberuf, der sich ausschließlich mit E-Mobilität beschäftigt. Es ist ein Mix an Tätigkeitsfeldern. Ich habe eine Lehre zum Elektroniker gemacht und im Anschluss einen Aufbaulehrgang an der HTL. Das Studium der Erneuerbaren Energietechnik in Wien und mein Master in Energietechnik und Nachhaltigkeit in Leicester (England) sind gute Voraussetzungen.

Was waren ihre Studium-Schwerpunkte?

Österle: Wir haben uns im Bachelor-Studium mit erneuerbaren Energietechnologien beschäftigt, u. a. Erzeugungsanlagen mit Windenergie, Sonnen-, Wasserkraft, Photovoltaik. Beim Kernpunkt Energieeffizienz stehen die Maßnahmen, die man setzen kann, im Vordergrund, um Energie einzusparen oder effizienter zu nützen, wie im Passivhausbereich oder auch das E-Auto.

Was versteht man unter dem Master „Energietechnik und Nachhaltigkeit“?

Österle: Wir haben uns mit nachhaltigen Produkten beschäftigt. Dabei werden komplette „life circle“-Analysen unternommen.

Wir analysieren dabei, welchen Energieeinsatz
ein Produkt vom Rohstoff und der Herstellung bis
hin zum Recycling verbraucht.

Diese Analysen setzen Sie in der Mobilitätszentrale ein?

Österle: Diese Analysen brauchen wir in der Mobilitätszentrale. Wir berechnen den Lebenszyklus bei E-Autos. Die Ergebnisse setzen wir in Vergleich mit CO2 ausstoßenden Autos. Dabei wird auch die Öl-Gewinnung einberechnet. E-Autos schneiden besser ab.

Was macht Ihnen besonders viel Freude?

Österle: Es ist ein innovatives, dynamisches Thema. Mobilität betrifft jeden, daher ist es emotional. Ich will die E-Mobilität vorantreiben. Spannend ist die Entwicklung in den letzten Jahren, wie alltagstauglich E-Mobilität heute ist, wenn auch Touristen aus dem Ausland ihre E-Autos in Vorarlberg laden.

Fahren Sie auch privat ein Elektroauto?

Österle: Ja natürlich. Seit 2012. Auch im Freundes- und Familienkreis bin ich der Ansprecher für E-Mobilität.

Zur Person

Philipp Österle

Projektleiter in der VKW Mobilitätszentrale in Bregenz.

Geboren: 17. Jänner 1985

Wohnort: Lingenau

Ausbildung: Lehre zum Elektroniker, HTL Aufbaulehrgang in Bregenz, Studium der Erneuerbaren Energietechnik in Wien, in Leicester den Master Energietechnik und Nachhaltigkeit 

Die Serie „Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der VN mit Unterstützung von illwerke vkw.