Comeback der Sommerfrische soll auch heuer Gäste bringen

Der Sommertourismus boomt in Vorarlberg. Touristiker hoffen auch heuer auf Plus.
Dornbirn. (VN-sca) Die Sommerfrische erlebt ein Comeback. Nicht in der Dauer des Aufenthalts, denn früher dauerte der ausgedehnte Sommerurlaub meist mehrere Wochen, aber bei den Gästeankünften. Diese sind in den vergangenen Jahren in Vorarlberg um 38 Prozent gestiegen. Bei den Nächtigungen schlug sich das Plus ebenfalls nieder; sie stiegen um 14 Prozent. Im vergangenen Sommer, der doch einige Regentage aufzuweisen hatte, sorgten 1.138.295 Gästeankünfte für einen neuen Rekord, so Landestourismusdirektor Christian Schützinger anlässlich des Sommerstarts des Vorarlberger Tourismus. Die Urlauber verbrachten 3,7 Millionen Nächte im Land, im Durchschnitt also knapp über drei Übernachtungen.
Das Ergebnis soll heuer natürlich wieder erreicht, wenn möglich übertroffen werden, wünschen sich Landestatthalter Karlheinz Rüdisser in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Vorarlberg Tourismus, und Direktor Schützinger. In der Tat haben sie Vorbereitungen getroffen, um Gäste ins Land zu lotsen. Die Vorarlberger Landschaft steht im Mittelpunkt, denn sie ist für das Gros der Gäste der wichtigste Grund, im Land zu urlauben. Kombiniert wird das mit den Themen Genuss und Ästhetik, erläutert Schützinger. „Vorarlberg mit allen Sinnen genießen“ ist deshalb das Jahresmotto.
Zielgruppe seien anspruchsvolle Individualisten, die derzeit noch zu 80 Prozent aus den deutschsprachigen Nachbarländern stammen. Etwas mehr Internationalität wünschen sich die Touristiker dennoch. Sie erweitert den Gästekreis und reduziert die Abhängigkeit von den Hauptreiseländern Deutschland und Schweiz. Gewünschte Zielmärkte sind laut Schützinger die Niederlande, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Österreich, denn die Landsleute jenseits des Arlbergs finden noch immer viel zu selten den Weg ins westlichste Bundesland. Wahrscheinlich weil sie noch zu wenig von Angeboten wie den „Streifzügen durch die Genussregion Kleinwalsertaler Wild & Rind“, den kulinarischen Wanderungen im Bregenzerwald und den Höhlen- und Gipfelerlebnissen im Montafon wissen.
Solche Angebote werden zunehmend über digitale Kanäle verbreitet. Auch das Gäste-Magazin ist erstmals crossmedial verfügbar. Die neue Ausgabe ist nicht nur in Print, sondern auch als Onlineversion mit Videos, 360-Grad-Fotos und interaktiven Elementen zu lesen, und zwar via App und als responsive Website auf allen Endgeräten. Die Gäste buchen immer häufiger im Internet, dadurch auch immer kurzfristiger. „Die Onlineverfügbarkeit ist wettbewerbsentscheidend“, betont Rüdisser.
Regionalität im Zentrum
Zum zweiten Mal findet das „Forum Genuss Alpen“ statt. Motto: „Denken und genießen auf Vorarlberger Art“. Kochstars wie der Schweizer Andreas Caminada, Heinz Reitbauer vom Steirereck, der Salzburger Erfinder der Cuisine Alpine, Andreas Döllerer, Vorarlbergs Mann in Portugal, Dieter Koschina, um nur wenige zu nennen, und die ganze Riege der Vorarlberger Spitzenköche werden in Diskussionen, Workshops und natürlich auf dem Teller Regionalität zelebrieren.
Tourismus 2016
» Wintersaison 2015/16 (ohne April): Gästeankünfte 1,12 Millionen, Nächtigungen 4,8 Millionen, durchschnittliche Verweildauer 4,2 Nächte
» Sommersaison 2015: Ankünfte 1.138.295, Nächtigungen 3.689.393, durchschnittliche Verweildauer 3,2 Nächte
» Beherbergungsbetriebe: 5000, gewerbliche Betten 79.000