371 Wälder Holzmodule für Hamburger Quartier

Markt / 03.05.2016 • 22:20 Uhr
In Hamburg kann Kaufmann zeigen, wie mehrgeschoßiger Holzbau funktioniert. Bild: Primus Developments
In Hamburg kann Kaufmann zeigen, wie mehrgeschoßiger Holzbau funktioniert. Bild: Primus Developments

Kaufmann Bausysteme baut in bester Hambuger Lage ein Quartier mit sechs Geschoßen in Holz – ein Novum.

Hamburg, Reuthe. (VN-sca) „Wichtig ist die Balance zwischen ästhetischem Anspruch und Wirtschaftlichkeit eines Projekts“, sagt Achim Nagel, Geschäftsführer des deutschen Immobilienentwicklers Primus Developments. Das Unternehmen hat mit seinen Projekten, die bevorzugt nahe am Wasser gebaut werden, in deutschen Großstädten für städtebauliche Impulse gesorgt – etwa mit dem Kap am Südkai in Köln, wo der Bau die Wiederbelebung des Hafengeländes initiierte, oder dem Oval am Kaiserkai in Hamburg, das 2009 als Hamburger „Bauwerk des Jahres“ prämiert und 2010 mit dem BDA-Preis Hamburg ausgezeichnet wurde.

Nun wagt sich Primus Developments, beziehungsweise Prime Site Development GmbH, wieder auf neue Pfade. In unmittelbarer Nachbarschaft der Internationalen Bauausstellung entsteht im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ein nach den Grundsätzen des Universal Design konzeptioniertes Quartier mit 371 Studenten-Apartments. Nach Plänen des bekannten Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton Architekten wird ein lebendiges und junges Wohnquartier entstehen, das auch technisch innovativ ist.

Und hier kommt der Bregenzerwälder Holzbaupionier Kaufmann ins Spiel, der besonders in Deutschland mit seinen Modulen reüssiert, derzeit mit Bauprojekten wie einer Schule in Frankfurt oder einer Flüchtlingsunterkuft in Ulm (die VN berichteten). Im Universal Design Quartier entsteht eine Novität im Wohnungsbau. „Das Erdgeschoß und die Stiegenhäuser werden in Stahlbeton ausgeführt, der Rest komplett in Holz“, so Geschäftsführer Christian Kaufmann. Der Rest, das sind 371 Apartments komplett in Holz, die in Reuthe und im steirischen Kallwang vorgefertigt werden. Sechs Geschoße hoch werden die Module, die eine Länge von 6,80 Meter und eine Breite von 3,30 Meter haben, zu einem attraktiven Wohnhaus „gestappelt“. Der Auftrag umfasst außerdem die Fassade und die Dachdeckerarbeiten. Die Auftragssumme nennt Kaufmann nicht – es soll sich aber um einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag handeln. Baubeginn ist bereits heuer im Sommer, die Module werden ab Oktober gebaut, die Fertigstellung ist bereits für den Frühsommer 2017 geplant.

Projekt Hamburg

» 6 Geschoße in Holz, 371 Apartments – Module komplett in Holz.

» Erdgeschoß und Stiegenhäuser in Stahlbeton

» Module 6,80 m Länge, 3,30 m Breite

» Entwicklungsprozess 1,5 Jahre