Leitzins: Die EZB lässt alles beim Alten

Markt / 02.06.2016 • 22:25 Uhr

Zentralbank will ab
8. Juni auch Firmen­anleihen erwerben.

Wien. Die Europäische Zentralbank hat bei ihrer Ratssitzung die Leitzinsen nicht angetastet. Die Währungshüter beließen den Hauptsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Auf diesem Niveau liegt er bereits seit März.

Ab dem 8. Juni wird die EZB auch Firmenanleihen kaufen. Mit dem Erwerb von Firmenanleihen wollen die Euro-Wächter unter anderem dafür sorgen, dass die Zinsen dieser Papiere sinken. Damit wollen sie die Kreditbedingungen für Unternehmen verbessern, Neuemissionen anregen und so der Wirtschaft mehr Schub verleihen. Maximal bis zu 70 Prozent einer einzelnen Emission sollen aufgekauft werden.

Die EZB wird ihre Zinssätze noch längere Zeit „auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau halten“, kündigte Draghi nach der EZB-Sitzung an, die in Wien stattfand. Zudem erwartet die EZB erst nächstes Jahr mehr Inflation. Heuer dürfte der Preisauftrieb in der Eurozone bei 0,2 Prozent bleiben. 2017 erwartet die EZB einen deutlichen Anstieg auf 1,3 Prozent. 2018 sollte man dann mit 1,6 Prozent in die Nähe des Zieles von zwei Prozent kommen.