China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt

„Speed to Market“ ist einer der Schlüsselfaktoren, um in China erfolgreich zu sein.
Schwarzach. (cro) Glückskekse kennt jeder. Doch das traditionell-chinesische Gebäck hat nun Konkurrenz bekommen: Die Pechkekse. Sie könnten wahrlich Synonym für die aktuelle Stimmung in der Volkrepublik sein. Denn im Reich der Mitte ist der ganz große Boom nun endgültig vorbei: Chinas Wachstum fiel auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Gerade 6,9 Prozent betrug das Wachstum 2015. Diese Ernüchterung, verschafft auch den österreichischen Unternehmen einen Dämpfer. Erstmals seit zwölf Jahren wurden 2015 um 2,2 Prozent weniger Waren ins Land des Lächelns exportiert. 3,3 Milliarden Euro sorgen für hängende Mundwinkel. Optimistischer sieht Martin Glatz, Wirtschaftsdelegierter in China, die Situation. „In Zukunft werden Konsum und Dienstleistungen im Mittelpunkt stehen, aber auch Innovation und Ökologisierung.“
Marktführung festigen
Konsum bei 1,4 Milliarden Einwohnern! Das zaubert so manchem die Dollarzeichen in die Augen. Doch es braucht keine Pechkekse, um zu sehen, dass eine erneute Euphorie realitätsfern wäre. Und doch liebäugelt Roland Wallner mit der Vorstellung, Shampoo oder Duschgel-Flaschen von Alpla in jedem chinesischen Badezimmer wiederzufinden. „Durch unsere marktführende Position im Bereich Beautycare stehen die Chancen gut“, untermauert der Managing-Director für Greather China. Der Global Player mit Headquarter in Hard betreibt in China vier Basisbetriebe sowie drei Inhousewerke. Das jüngste Projekt, ein Competence Center für die Herstellung von Extrusions- und Streckblasformen, ging vor sechs Monaten in Betrieb. Im nächsten Jahr wird ein weiteres Basiswerk folgen. Ein Speed, das notwendig ist, um beim chinesischen Entwicklungstempo mithalten zu können.
„Der Markt in China ist hoch dynamisch, die Konkurrenz groß und äußert preisaggressiv“, weiß Wallner. Speziell im PET-Bereich müssen die Produkte rasch in den Markt eingeführt werden. Um Schritt halten zu können, braucht es Fachkräfte, die Alpla auch in China selbst ausbildet. „Wir haben das österreichische Model der dualen Ausbildung eingeführt“, informiert Wallner und fügt stolz hinzu: „Im März 2016 haben wir vom chinesischen Unterrichtsministerium die offizielle Anerkennung des Lehrberufs Kunststoffformgeber bekommen.“ Was dem Unternehmen und dessen Ausbildungsstrategie zugute komme, ist der fast grenzenlosen Willen der Chinesen, sich weiterzuentwickeln, sich Neues einzuverleiben, zu lernen, um letztlich die angestrebten Ziele zu erreichen.
Fakten
Alpla
Gründungsjahr: 1955
Headquater: Hard
Beschäftigte: 16.500
Produktionswerke: 159 in
42 Ländern
Umsatz: 3,3 Milliarden Euro
Alpla China
Gründungsjahr: 2006
Umsatz: 185 Millionen Euro
Produktionswerke: 7 Kompetenzzentrum: eines in Schanghai & regionales Headquarter
Mitarbeiter: 1600
Lehrlinge: 25, plus 10 ab September
Lehrberufe: Kunststoffformgeber, Mechatroniker, CNC Mechaniker/Werkzeugmacher
Produkte: Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile, Preforms, Tuben