Mercure: Am Mittwoch gab es keine Investoren mehr

Markt / 15.06.2016 • 22:26 Uhr
Verschiedener Meinung: Bgm. Linhart und Stadträtin Kinz. Steurer
Verschiedener Meinung: Bgm. Linhart und Stadträtin Kinz. Steurer

Alles bleibt, wie es war: Bürgermeister Linhart wollte mit Hotelkauf kein Risiko eingehen. 

Bregenz. (VN-sca) Am Dienstag war der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart noch gewillt, in einer außerordentlichen Stadtvertretungssitzung nochmals über die Kaufoption der Stadt für das Hotel Mercure im Festspielbezirk zu beraten. Zu dem Zeitpunkt gab es noch das Angebot eines Investors für das Hotel am See. Am Mittwoch morgen informierte dieser Interessent den Bürgermeister darüber, dass er sein Angebot zurücknehme. Die Sitzung wurde abgesagt, „es gab keinen Grund mehr dafür“, so Linhart. Die am Freitag getroffene Abmachung mit der neuen Besitzergesellschaft „Grape Hospitality“ blieb aufrecht. Das Zeitfenster für die Kaufoption ist wieder geschlossen.

Der zweite Investor, der Wiener Nobel-Zuckerbäcker und Hotelbetreiber Gerstner (die VN berichteten) hat schon zuvor seinen Rückzug bekannt gegeben. Gerstner-Chef Oliver Braun betonte, dass er alle Voraussetzungen erfüllt habe, die in den zuerst konstruktiven Gesprächen mit der Stadt genannt wurden. „Wir hätten sogar garantiert, dass bei der Übernahme des Hotels der Betrieb nahtlos weitergeführt wird.“ Dass sich die Stadtvertretung am Freitag dann anders entschieden habe, sei für ihn Anlass zum Rückzug gewesen.

Linhart kommentiert die Ablehnung des Angebots damit, dass die Faktenlage gegen das Gerstner-Offert gesprochen habe. Da der Weiterverkauf nicht sofort über die Bühne gegangen wäre, sei das Risiko zu groß gewesen. „Was hätten wir gemacht, wenn der Interessent dann nur drei statt sechs Millionen gezahlt hätte?“, argumentiert Linhart und kritisiert die FPÖ-Stadträtin Andrea Kinz, die gefordert hat, das Hotel auf jeden Fall zu kaufen: „Es geht um Steuergeld, da bin ich den Bürgern verpflichtet.“