Wenn beim Einkauf das Gute sehr nahe liegt
Neue Hofsteigkarte soll Kaufkraft in der Region bündeln. Startschuss im Oktober.
Hard. (VN-reh) Die Geschäfte in den Ortszentren haben mit ständiger Konkurrenz durch Einkaufszentren und Onlinehandel zu kämpfen. Um die Kaufkraft bestmöglich in der Gemeinde zu halten, gilt es deshalb, die Kräfte zu bündeln. Dass dies das Gebot der Stunde ist, weiß auch die Wirtschaftsregion Hofsteig, deren Mitglieder die Gemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt sind. Die Mission: Das Potenzial der Region Hofsteig mit ihren 30.000 Einwohnern und vielen Geschäften, Gastronomiebetrieben und Dienstleistern zu nutzen, sagt Walter Eberle, Obmann der Wirtschaftsregion Hofsteig.
Nun gibt es auch ein passendes Instrument dafür: Die Hofsteigkarte, die trotz laufender Fußballeuropameisterschaft im Spannrahmen in Hard unter großem Interesse präsentiert wurde. Sie ist aber nicht einfach nur ein Gutschein, so wie man ihn kennt. Die Karte, die ab Oktober verfügbar sein soll, hebt sich dadurch ab, dass der Einkauf im Geschäft, so wie bei Bankomat- oder Kreditkarten, über bestehende Bezahlterminals abgerechnet wird. Das jeweilige Guthaben lässt sich dabei auch in Teilbeträgen abbuchen. Dieses System der Salzburger Firma Brain Behind wird bereits bei 130.000 Händlern weltweit beziehungsweise 1,5 Millionen Transaktionen am Tag angewendet. Bezahlt werden können soll damit in allen teilnehmenden Betrieben in den fünf Gemeinden.
Zudem können Firmen damit Partner und Mitarbeiter an Jubiläen oder Weihnachten beschenken. Denn in der Region Hofsteig sind 1000 Arbeitsstätten mit insgesamt 14.000 Arbeitsplätzen angesiedelt. Der Wolfurter Weltmarktführer Meusburger kauft für seine Mitarbeiter bereits die bestehenden Gutscheine der Gemeinden Wolfurt und Schwarzach. Roman Giesinger, Personalchef und Mitglied der Geschäftsleitung, ist der neuen Hofsteigkarte gegenüber aufgeschlossen, denn von den 800 Mitarbeitern wohnt nämlich rund ein Viertel in den Hofsteiggemeinden. Interessant sei die Karte aber nur, wenn so viele Geschäfte und Dienstleister wie möglich mitmachen.
Beliebig erweiterbar
Die Hofsteigkarte soll jedoch nicht nur eine Gutscheinkarte bleiben. Sie ist beliebig erweiterbar, könnte also bei Bedarf auch für Müllentsorgung, Parken oder Busfahrt zur Anwendung kommen. Fix geplant ist, dass sie 2017 zusätzlich zur Vorteilskarte wird. So können dann bei jedem Einkauf Punkte gesammelt und wiederum eingelöst werden.
Nun heißt es, möglichst viele Partnerbetriebe an Bord zu holen. Erstes Etappenziel sind 150 Firmen. Dann können auch die Konsumenten überzeugt werden, dass man nicht weite Wege fahren muss, um Gutes zu finden. Oder wie es Walter Eberle formuliert: „Das eigene Kind wird ja auch nicht bei Amazon beschäftigt, sondern in den Betrieben der Region.“