150 neue Elektroautos und noch Luft nach oben

Markt / 20.06.2016 • 18:42 Uhr
Die Landesräte Erich Schwärzler und Johannes Rauch sowie Rainer Siegele (Umweltverband). Foto: VLK
Die Landesräte Erich Schwärzler und Johannes Rauch sowie Rainer Siegele (Umweltverband). Foto: VLK

Land erwartet Boom bei Elektroautos. Ziel von 10.000 Fahrzeugen bis 2020 bleibt dennoch ambitioniert.

Bregenz. (VN-reh) Das Jahr läuft bislang gut für die Elektromobilität im Land. So wurden heuer im ersten Halbjahr 150 Elektroautos neu zugelassen, das sind mehr als im gesamten Vorjahr und fast genau so viele wie in den letzten beiden Jahren zusammen. „Man kann feststellen, wir sind auf gutem Weg“, sagt Landesrat Erich Schwärzler. Insgesamt gibt es somit 750 Elektroautos in Vorarlberg. Zudem sei man mit 2,4 Prozent österreichweit Spitzenreiter in Sachen Elektroneuzulassungen.

Die guten Zahlen hängen auch mit den Anreizen zusammen: Zum einen mit den steuerlichen Begünstigungen für Betriebe, weil Anschaffungskosten von bis zu 40.000 Euro vorsteuerabzugsfähig sind. Und zum anderen aufgrund der 4000-Euro-Kaufförderung des Landes für Pendler. Hier stehen Mittel für 125 Fahrzeuge zur Verfügung, für 57 E-Autos wurden diese bereits abgeholt. „Diese Anreize sind wichtig, um weiterzukommen“, ist Schwärzler überzeugt. Und dennoch, es ist noch viel Luft nach oben. Geht es nach den Zielen des Landes, sollen bis zum Jahr 2020 nämlich 10.000 Elektroautos, 20 Elektrobusse und 500 elektrische Nutzfahrzeuge auf Vorarlbergs Straßen unterwegs sein.

Neben den E-Autos und E-Fahrrädern wird auch der öffentliche Verkehr immer mehr zum Thema. Ein Elektrobus wurde bereits im Linienverkehr erfolgreich getestet. Drei weitere sollen im nächsten Jahr folgen. Zudem liegt die Hoffnung auf den Automobilherstellern. Diese hätten angekündigt, Fahrzeuge mit größerer Reichweite auf den Markt zu bringen, so Landesrat Johannes Rauch. Denn die bislang fehlende Reichweite sei das größte Argument gegen Elektroautos. „Wenn man 250 Kilometer fahren kann, und das zu einem leistbaren Preis, dann kommt der Boom“, ist sich Rauch sicher. Dazu müsse aber auch die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden. Eine Herausforderung, die aber zu bewältigen sei. Für Gemeinden, das Land und andere öffentliche Auftraggeber gibt es bald die Möglichkeit, Elektronutzfahrzeuge über den Ökobeschaffungsservice des Umweltverbandes zu bestellen. Dass diese Angebote ankommen, zeige sich an den ausgeschriebenen E-Autos, berichtet Umweltverbandsobmann Rainer Siegele. So wurden bereits 46 Renault Zoe bestellt.

Als Gemeinde muss man beispielgebend vorangehen, ist er überzeugt. Eine ähnliche Ausschreibung für elektrisch betriebene Zusatzgeräte ist bereits in Planung. Denn auch Rasenmähen, Heckenschneiden oder Motorsägen kann man mittlerweile geräuscharm dank Elektromotoren.

Fakten

E-Mobilität in Vorarlberg

» 1. Halbjahr 2016: 150 Elektroautos angemeldet

» Elektroneuzulassungen:
2,4 Prozent

» Gesamtzahl im Land: 750

» Ziel bis 2020: 10.000 Elektroautos, 20 Elektrobusse, 500 elektrische Nutzfahrzeuge

» Förderung für Pendler: 4000 Euro