Exportschlager Lehre

Alpla erhielt die Anerkennung für die duale Ausbildung vom chinesischen Unterrichtsministerium.
Lehre. (VN-cro) „Wir haben jetzt die offizielle Anerkennung des Lehrberufs Kunststoffformgeber vom chinesischen Unterrichtsministerium erhalten.“ Roland Wallner, Alpla-Managing-Director für Greather China, ist sichtlich stolz auf diese Errungenschaft. Seit September 2013 läuft das österreichisch-chinesische Pilotprojekt, das der Kunststoffverpackungsspezialist gemeinsam mit WIFI International und dem Spritzgießmaschinenbauer Engel nach Vorarlberger Vorbild betreibt.
Für die Chinesen ist diese duale Art der Ausbildung neu. „In China ist die Ausbildung nämlich viel theorielastiger als bei uns“, erklärt Wallner. „Junge Leute gehen zu 80 Prozent in Schulen und lernen lediglich zu 20 Prozent im Betrieb. Also wir machen es genau umgekehrt.“ Während der praktischen Ausbildung, die auch bei uns im Ländle in den betrieblichen Lehrwerkstätten stattfindet, wird die Theorie am Shanghai Information Technology College vermittelt. Doch die jungen Leute in China sind begeistert. „Der Einsatzwille ist enorm hoch“, freut sich der Alpla-Managing-Director, „unsere Mitarbeiter sind bereit, 150 Prozent für das Unternehmen zu geben, wenn es notwendig wird, darauf sind wir stolz.“ 25 Lehrlinge absolvieren bei Alpla in China derzeit die Ausbildung. Im September 2016 werden zehn weitere dazukommen. Zur Auswahl stehen den jungen Menschen derzeit drei Berufe: Kunststoffformgeber, Mechatroniker und CNC-Mechaniker bzw. Werkzeugmacher.
Win-win-Situation
Jugendliche erhalten jetzt hier in Shanghai durch praxisorientierte Ausbildung bessere Berufschancen und Zukunftsperspektiven. Aber auch Alpla profitiert von gut ausgebildeten Fachkräften. „Ein steigendes Kostenumfeld wird bereits mittelfristig schon einen höheren Automatisierungsgrad in der Fertigung verlangen“, schätzt Wallner die Marktsituation ein. Die Folge ist, dass dadurch das Produktionsumfeld wesentlich komplexer wird und gut ausgebildete Fachkräfte unumgänglich sind.
„Der Markt ist dynamisch und wir erkennen verschiedene Trends, auf die wir uns vorbereiten müssen, um den Zukunftsanforderungen unserer Kunden gerecht werden zu können“, sagt Wallner weiter. Asien und speziell China ist für das in Hard ansässige Unternehmen eine sehr wichtige Wachstumsregion. „Die duale Ausbildung macht es uns möglich, dass wir das notwendige Know-how vor Ort bereitstellen können“, so der Managing-Director abschließend.