“Die Ausbildungsbetriebe stärken”
Ausbildungspflicht funktioniere nur mit Unterstützung für Firmen mit Lehrlingen, sagt Blum.
Höchst. (VN-ebi) Die Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr ist eine Megaherausforderung. Das sagt jedenfalls Russ-Preis-Träger Egon Blum. Der Erfolg hänge von der Umsetzung ab. Ausschlaggebend sei dabei, Lehrbetriebe wieder stärker einzubeziehen, sagt er. Zentral werde es sein, auf die Eignung und Neigung der Jugendlichen zu achten. Schließlich müssten sie motiviert werden, ihre Ausbildung auch abzuschließen, erklärt Blum den VN. Auch die Perspektive auf einen Job nach der Ausbildung, „ist eine maßgebliche Motivationskomponente, die sowohl die Lernbereitschaft als auch die Lernbegeisterung entscheidend beeinflusst“. Das alles könne durch die staatlichen Lehrwerkstätten nicht abgedeckt werden. Ebenso sei die Perspektive, am Jobmarkt später unterzukommen, deutlich geringer als bei der betrieblichen Lehrausbildung. Staatliche Lehrwerkstätten dürften daher nur als Ergänzung gesehen werden, sagt Blum.
Zahlreiche Betriebe aber kommen in der Lehrlingsausbildung an ihre Grenze, kritisiert Blum. Blum schlägt daher vor, im Zuge der Ausbildungspflicht wieder einen Bonus für jene Betriebe einzuführen, die Lehrlinge aufnehmen. Derzeit koste die überbetriebliche Lehre rund 15.000 Euro pro Jahr und Lehrling. Die Hälfte dieses Betrags würde pro Jahr und Lehrling bereits ausreichen, um genügend Firmen erneut in die Lage zu versetzen, junge Personen auszubilden. Dieser Bonus müsse mit einer Qualitätsüberprüfung zur Mitte der Lehrzeit einhergehen, fordert er.
Dieser Bonus müsse mit einer Qualitätsüberprüfung einhergehen.
Egon Blum