Nach dem Brexit-Schock

schwarzach. Im Kielwasser des Brexit-Schocks stellt sich für viele Investoren die Frage, wie sich Aktien in Zukunft entwickeln werden. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass man sich nicht nur auf die Brexit-Debatte stürzen, sondern auch andere Faktoren zur Beurteilung heranziehen soll-
te. Diese sprechen durchaus für Aktien und sollten sich mittel- bis langfristig durchsetzen. Einerseits sollte die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren sehr wohl wachsen, wenn auch auf niedrigem Niveau. Damit sollten die Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung der Unternehmensgewinne gegeben sein. Für die kommenden 12 Monate wird für den globalen Aktienindex MSCI World ein Gewinnwachstum von rund 8,5 % prognostiziert. Dazu kommt, dass die Notenbanken weltweit die Geldpolitik weiter sehr expansiv gestalten. Selbst in den USA, wo im Dezember ja die erste Zinsanhebung erfolgte, herrscht ein sehr lockeres Zinsumfeld. Außerdem liegt die Dividendenrendite sowohl in Europa als auch global deutlich über den Renditen der Staatsanleihen. Natürlich gibt es an der Börse immer Risiken, nach dem Brexit könnte die Präsidentschaftswahl in den USA zu einem Thema für die Märkte werden. Dennoch sind wir der Auffassung, dass die Fantasie für Kursanstiege bei den Aktien derzeit höher ist als bei den Anleihen.
monika.rosen@unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking
Twitter: @Monika_Rosen