Wälder-Know-how für Panama

Markt / 03.07.2016 • 21:21 Uhr
Dorner Electronic hat in insgesamt vier Mischanlagen Dorner-Steuerungen installiert.
Dorner Electronic hat in insgesamt vier Mischanlagen Dorner-Steuerungen installiert.

Großauftrag für Marktführer Dorner Electronic bei zweitwichtigster Wasserstraße der Welt.

Panama-Stadt. (VN-sca) Nach neun Jahren Bauzeit ist im derzeit nicht eben gut beleumundeten mittelamerikanischen Staat die XXXL-Version des Panamakanals eröffnet worden und sorgt damit neben den Panama-Papers für positive Nachrichten. Die „Cosco Shipping Panama“ war das erste Schiff, das die nun großzügig ausgebaute Wasserstraße befuhr. Der Ausbau der nach dem Suezkanal zweitwichtigsten Wasserstraße der Welt war notwendig geworden, weil die Frachtschiffe immer größer gebaut werden. Das Jahrhundertprojekt hat etwa 5,25 Milliarden US-Dollar gekostet.

Dafür können künftig Frachter der sogenannten Postpanamax-Klasse mit bis zu 14.000 Containern den Kanal befahren. Bislang wurden nur Schiffe mit maximal 4400 Containern durch den Kanal geschleust. Nach der Erweiterung können wieder 96 Prozent aller Schiffe, die auf den Weltmeeren unterwegs sind, durch den Panamakanal fahren. Die Kanalverwaltung rechnet mit einer Verdoppelung des Frachtdurchsatzes von derzeit 300 Millionen Tonnen pro Jahr auf 600 Millionen Tonnen. Auch Tanker beispielsweise für Flüssiggas können nun die kosten- und zeitsparende Route durch die mittelamerikanische Landenge wählen. Die Arbeiter hatten in den vergangenen Jahren 150 Millionen Kubikmeter Erde und Geröll abgeräumt und zwölf Millionen Tonnen Zement sowie 192.000 Tonnen Stahl verbaut.

Egger Qualitätsarbeit

Damit die Betonproduktion für den Ausbau des Riesenbauwerks funktioniert, griffen die ausführenden Firmen auf Know-how aus Egg zurück. Die Firma Dorner Electronic, Marktführer in Europa im Bereich Steuerungen und  Dispositionssysteme für die Betonindustrie, hat in insgesamt vier Mischanlagen Dorner-Steuerungen installiert. Die Steuerungen sind bis zur Fertigstellung des Kanals sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag auf Höchstleistung gelaufen und haben rund fünf Millionen Kubikmeter Beton  produziert. Das sind am Tag rund 10.000 Kubikmeter. 

Um die benötigten Betonmengen in der geforderten Qualität und zur  richtigen Zeit liefern zu können, wurden die Anlagen mit zehn Zuschlagwaagen, acht Zementwaagen, vier Wasserwagen, acht Zusatzmittelwaagen, vier Eiswaagen, zwei Faserwaagen und vier Mischern à 4,5 Kubikmeter ausgestattet.

Ganz einfach war das Handling des Großauftrags nicht, wie Peter Germann von Dorner Electronics schildert: „Zum einen ist es die Zeitverschiebung. Arbeiten an der Anlage, welche in der Regel Remote durchgeführt werden konnten, mussten oft mitten in der Nacht erledigt werden.“ Und dann sei es der laufende Betrieb: „Betonanlagen für solche Megabaustellen müssen absolut zuverlässig laufen, Stillstandszeiten sind ausgeschlossen“, so Germann weiter. Deshalb haben die Egger eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet. Die Anlagen müssen rund um die Uhr und ohne Ruhetage funktionieren, auch das ist eine Herausforderung, da die Anlage dadurch extrem belastet wird. 

Zuverlässigkeit als Trumpf

Weil der Wälder Anbieter in der Fachwelt für Zuverlässigkeit bekannt ist, „kommen wir da zum Einsatz“, sagt Germann. Neben Panama hat Dorner Electronic auch die Steuerungen für alle acht Betonwerke zum Bau des Gotthardtunnels und auch die Steuerungen für den Grand Ethiopian Rennaissance Dam, das größte Wasserkraftwerk Afrikas, geliefert. 

Fakten

Dorner Electronic

» Geschäftsführung: Andreas Dorner, Michael Jäger

» Gesellschafter: Andreas Dorner

» Mitarbeiter: 88

» Umsatz 2015: ca. 11 Mill. Euro

» Innovation: Dorner Batch (Hard-Software-Kombination)