Italien soll Banken sanieren

Markt / 12.07.2016 • 18:47 Uhr

Faule Kredite in dreistelliger Milliardenhöhe. Währungsfonds warnt vor Folgen.

Rom. Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Italien, seine maroden Banken so schnell wie möglich zu sanieren. Die Reform des Finanzsektors sei entscheidend, um Stabilität herzustellen und die Erholung zu unterstützen. Die angeschlagenen Banken haben faule Kredite im Wert von rund 360 Milliarden Euro angehäuft, bei denen Kunden Probleme mit der Rückzahlung haben.

Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums werde es schwer für die Banken, aus eigener Kraft und in einem angemessenen Zeitraum das Problem ihrer notleidenden Kredite zu lösen. „Das legt nahe, dass zusätzliche Maßnahmen nötig werden“, urteilt der IWF. Die Behörden hätten eine Reihe von wichtigen Reformen angestoßen. Es sei zwingend notwendig, dass diese Anstrengungen vollständig ausgeführt und vertieft werden.

Die italienische Regierung von Matteo Renzi möchte strauchelnde Banken mit öffentlichen Geldern unterstützen. Nach der neuen EU-Bankenrichtlinie sollen nach den Erfahrungen der Finanzkrise 2008/2009 staatliche Hilfen für Banken aber erst fließen, nachdem Aktionäre und private Gläubiger herangezogen wurden. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat ein neues Rettungspaket bereits abgelehnt. „Die Probleme müssen in den Banken geregelt werden.“ Die Einfachheit, mit der einige Banker mehr öffentliche Gelder forderten, um ihre Probleme zu lösen, sei problematisch. „Das muss ein Ende haben.“