Facebook, Amazon und Google geben Takt vor
Satte Gewinne: An der Wall Street sorgten die jüngsten Quartalszahlen für regelrechte Begeisterung.
san Francisco. Google, Amazon und Facebook dominieren immer mehr das Geschäft im Internet. Während der Suchmaschinenbetreiber und das Onlinenetzwerk zusehends Profit aus ihrer Vorherrschaft bei Werbung auf Smartphones und Tablets schlagen, füllt bei Amazon die Omnipräsenz im Online-Einzelhandel die Kasse. Amazon verzehnfachte den Gewinn von April bis Juni auch dank des florierenden Cloud-Geschäfts. Googles Mutterkonzern Alphabet steigerte den Überschuss um ein Viertel auf 4,88 Mrd. Dollar.
An der Wall Street sorgten die jüngsten Quartalszahlen für regelrechte Begeisterung: Die Facebook-Aktie markierte diese Woche ein Rekordhoch und war am Markt erstmals mehr wert als das Beteiligungsimperium Berkshire Hathaway von Warren Buffett. Wie Google profitierte das weltgrößte Internetnetzwerk mit 1,7 Mrd. aktiven Mitgliedern von der Fokussierung auf Videos. Dank der höheren Verweildauer und größeren Aufmerksamkeit der Nutzer sind Werbekunden bereit, für Videoanzeigen mehr zu zahlen. Auch Amazon-Aktien dürften ein neues Rekordhoch erreichen. Google-Papiere legten außerbörslich um fünf Prozent zu.
Die Lage der Tech-Größen hat sich zuletzt deutlich verbessert. Während Amazon zwar stetig wuchs und immer neue Kunden fand, schaffte es der Konzern lange Zeit wegen hoher Investitionen nicht in die schwarzen Zahlen und verschreckte damit Anleger an der Börse. Bei Facebook und Google war fraglich, ob sich für sie der Trend zu Smartphones und Tablets und damit weg von herkömmlichen Computern finanziell auszahlen würde. Das jüngste Quartal scheint diese Bedenken nun endgültig zerstreut zu haben.
Der Umsatz von Alphabet kletterte um ein Fünftel auf 21,5 Mrd. Dollar. In der Vergangenheit haben Werbekunden meist weniger Geld für die kleinformatigen Anzeigenflächen auf Smartphones ausgegeben. Zugleich zahlt sich die Konzentration auf die Video-Tochter YouTube aus. Google und Facebook gelingt es immer mehr, großen Fernsehsendern Werbekunden abspenstig zu machen.
Bei Amazon schob die steigende Nachfrage nach Speicherplatz im Internet das Wachstum an. Die Geschäfte in der Datenwolke kletterten von April bis Juni um 58 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar. Der Gesamtumsatz steigerte sich um 31 Prozent, der Gewinn legte auf 857 Mill. Dollar zu.