10.813 Menschen ohne Arbeit, 2470 Stellen sofort verfügbar
Gegen den Bundestrend: Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg rückläufig.
Bregenz. (VN-sca) Der Tourismuswirtschaft sei dank, denn mit Beginn der Hochsaison im Sommerfremdenverkehr verringerte sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat nochmals um 127 (-1,4%) auf insgesamt 9036. Doch nicht nur gegenüber dem Vormonat verringerte sich die Zahl der Arbeitssuchenden, auch im Vergleich zum Jahr 2015 (-69 oder -0,8%) konnte ein leichtes Minus erreicht werden. Da im selben Zeitraum auch die Zahl der Schulungsteilnehmer um 114 (-6,0%) auf insgesamt 1777 abnahm, reduzierte sich die Zahl der Arbeitssuchenden im Land innert Jahresfrist um 183 oder 1,7%. Somit waren in Vorarlberg Ende Juli insgesamt 10.813 (5607 Männer und 5206 Frauen) Personen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Bundesweit mehr Jobsuchende
Österreichweit stellte sich die Situation am Monatsende dagegen auch in diesem Monat nicht so günstig dar wie im westlichsten Bundesland. Hier erhöhte sich die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 3157 oder 0,8 Prozent auf insgesamt 379.679; dabei zeigte sich ein deutliches West-Ost-Gefälle. Allerdings: Noch stärker als in Vorarlberg verringerte sich die Arbeitslosigkeit in Tirol (-7,0%), in Salzburg (-4,1%) und in Kärnten (-3,1%). Auch die Steiermark (-1,0%) wies noch ein Minus auf, während in den übrigen Bundesländern die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist: am höchsten in Wien (+3,2%) und Niederösterreich (+2,4%), gefolgt von Oberösterreich (+1,0%) und dem Burgenland (+0,9%). Auch die vorläufige Arbeitslosenquote (Schulungsteilnehmer nicht mitgezählt) lag in Vorarlberg am Monatsende mit 5,3 Prozent deutlich unter dem österreichischen Schnitt von acht Prozent.
Arbeitslosigkeit hoch
„Ungeachtet der zuletzt doch recht positiven Entwicklung darf aber nicht übersehen werden, dass die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg noch immer recht hoch ist; höhere Bestände mussten nämlich nur in den Krisenjahren 2009 und 2010 hingenommen werden“, stellt der stellvertretende Leiter des AMS Vorarlberg, Bernhard Bechter, fest und will ob der leichten Entspannung keine allzu große Euphorie aufkommen lassen. Mit den größten Problemen auf dem Arbeitsmarkt haben nach wie vor ungelernte und gering qualifizierte Kräfte zu kämpfen. 47,2 Prozent aller Jobsuchenden konnten nämlich keinen bzw. nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen; gegenüber dem Vorjahr (+122 = +2,4%) ergab sich hier ein deutlicher Anstieg. Darunter befanden sich überproportional viele Ausländer: Während sich die Zahl der Jobsuchenden bei ihnen um 5,5 Prozent (+153) erhöhte, verringerte sie sich bei Inländern innert Jahresfrist um 4,1 Prozent (-336).
Problem an Altersrändern
Dazu passt auch die Betrachtung nach Berufsgruppen, wo die Hilfsberufe (+129) bei den vorgemerkten Arbeitslosen im Jahresvergleich den größten Rückgang zu verzeichnen hatten; erwähnenswerte Anstiege gibt es zudem noch in den Metall- (+50) und Handelsberufen (+42). Diesen standen deutliche Reduzierungen in den Gastronomie- (-127) und Büroberufen (-99) gegenüber. Schwierigkeiten zeichnen sich wie schon in den vergangenen Monaten auch an den Altersrändern ab. So erhöhte sich die Zahl der Jobsuchenden bei den unter 20-Jährigen innert Jahresfrist um 21 oder 3,6 Prozent und bei den über 55-Jährigen um 127 oder 9,3 Prozent.
Dynamisch zeigt sich der Stellenmarkt. Sowohl die Zu- (+133) als auch die Abgänge (+92) waren deutlich höher als vor einem Jahr. Momentan sind beim AMS Vorarlberg 2470 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet; um 613 oder 33 Prozent mehr als vor einem Jahr.