Der globale Verbrauch an Ressourcen ist zu hoch

Markt / 07.08.2016 • 19:03 Uhr
Das Ökokonto des Planeten rutscht jährlich immer etwas früher ins Minus.
Das Ökokonto des Planeten rutscht jährlich immer etwas früher ins Minus.

Ab heute leben wir weltweit von den
Reserven der Erde.

Berlin. Nach den Berechnungen von Umweltschutzorganisationen sind 2016 bereits mehr Ressourcen für Nahrung, Wasser oder Energie verbraucht worden, als die Erde im ganzen Jahr regenerieren kann. Für den Rest des Jahres lebe die Menschheit von den Reserven des Planeten, teilte der Umweltschutzverband WWF mit. Damit ist das Öko-Konto noch ein wenig früher ins Minus gerutscht als 2015, als die Ressourcen bis zum 13. August reichten. Die Folgen überfischter Ozeane, gerodeter Wälder und des hohen Kohlendioxid-Ausstoßes sind laut Umweltschützern unter anderem der Rückgang der Artenvielfalt und der Klimawandel.

Größte Herausforderung

„Seit über dreißig Jahren häufen wir jährlich neue Schulden an“, warnt WWF-Vorstand Eberhard Brandes. „Wir müssen endlich einen Weg finden, in den natürlichen Grenzen unseres Planeten zu leben und zu wirtschaften. Das ist die größte Herausforderung unserer Zeit.“

Die Berechnungen zum Erdüberlastungstag gehen auf das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks zurück. Er weist aus, wie groß die Erde sein müsste, um alle momentanen Bedürfnisse der Menschheit dauerhaft zu befriedigen und daraus entstehende Abfallprodukte sowie CO2 biologisch zu verarbeiten. Um es auf den Punkt zu bringen: Nach diesen Berechnungen ist die Erde zu klein.

Adi Gross fordert Umdenken

Der Vorarlberger Grünen-Landtagsabgeordnete Adi Gross fordert in diesem Zusammenhang ein ambitioniertes Umdenken und Gegensteuern. Er meint, man solle endlich damit aufhören, Wohlstand und Wirtschaftswachstum gleichzusetzen. Zugleich fordert er eine Steuerreform, die den Zukunftsverbrauch höher belastet und die Arbeit entlastet.