Unitec braucht mehr Platz: Maßarbeit in großen Größen
Der Lochauer Anlagenbauer Unitec baut
Speicher in allen Größen und hat damit international Erfolg.
Lochau. (VN-sca). Unitec ist das, was man im Business-Deutsch einen Spin-off nennt. Im Jahr 2004 gliederte Harry Diem, der verstorbene Eigentümer der Diem-Werke in Lochau, das Geschäft mit Wärmespeichern in die neue Firma Unitec aus. Im neuen Unternehmen wurden das Engineering und der Vertrieb von Speichern angesiedelt. Zweck der Neugründung: das Geschäft mit den Kesseln breiter aufzustellen, um nicht abhängig von einem Kunden zu sein.
Neubau in Planung
Der Plan ist aufgegangen. Das Unternehmen hat sich prächtig entwickelt, der Umsatz im vergangenen Jahr betrug gut acht Millionen Euro. Die Unitec Energietechnik, seit der Gründung im März 2004 von Gilbert Lux geleitet, entwickelte sich vom Ein-Mann-Betrieb zum führenden Anbieter für innovative Speichertechnik in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der Geschäftserfolg schlägt sich auch im Platzbedarf der Lochauer Firma nieder: 2011 wurde die Lagerhalle, die Platz für die Normspeicher bietet, auf 3500 Quadratmeter erweitert. Im Betrieb in Lochau sind auch drei Prüfstände installiert, um das Material, die Leistung und die Wärmetauscher zu testen. Nun erfolgt die nächste Erweiterung. Nach dem Kauf des Nachbargrundstücks in der Lindauer Straße, sind die Planungen abgeschlossen. Nächste Woche findet die Bauverhandlung statt, zwischen 700.000 und einer Million Euro werden investiert, so Lux im Gespräch mit den VN: „Das kommt auf die Ausstattung an.“ Ein großer Kran soll jedenfalls eingebaut werden, um die unhandlichen Kessel besser bewegen zu können.
Die Speichertechnik von Unitec ist gefragt. Sogar bis Dubai, aber auch nach Japan und Mexiko lieferte das Unternehmen bereits Kessel, die bei Unitec geplant und bei Diem gebaut werden. 70 Prozent der Anfertigungen sind individuell. Das spiegelt sich auch bei den inzwischen 15 Mitarbeitern wider, die für Lux wichtigster Bestandteil des Unternehmenserfolgs sind. „Wir sind sehr technikfixiert“, stellt Lux fest, der selbst aus der Technik kommt und bei Diem seine beruflichen Sporen verdient hat, bevor er nach einem Zwischenspiel auswärts im Jahr 2004 wieder bei der Lochauer Maschinenbaufirma andockte. Die kurzen Wege im Büro, aber auch zur Produktion bei Diem sorgen laut Lux für ideale Arbeitsbedingungen. Außerdem arbeite man mit externen Forschungsinstituten wie der Technischen Universität Chemnitz zusammen, um den Wirkungsgrad der Speicher weiter zu verbessern.
Weißer Fleck Vorarlberg
Unitec behauptet sich in einem Markt mit deutlichen Überkapazitäten, der seit dem Rückgang der Solartechnologie noch kompetitiver geworden ist. Das führt Lux auf das Geschäftsmodell zurück. „Wir können alles anbieten, von zwei bis 200 Kubikmeter.“ Und das auch bei schwierigen räumlichen Bedingungen. „Platzschweißungen vor Ort gehören zu unseren Stärken.“ Einen weißen Fleck gibt es übrigens auf der Unitec-Landkarte: Der Heimatmarkt ist für Unitec eine vernachlässigbare Größe.
Wir können Speicher von zwei bis 200 Kubikmeter anbieten.
Gilbert Lux
Unitec Fakten
» Gegründet: 2004
» Gesellschafter: Diem-Werke GmbH (Anteil: 75 %), Gilbert Lux (25 %)
» Geschäftsführer: Gilbert Lux
» Mitarbeiter: 15
» Umsatz 2015: 8 Mill. Euro
» Investition Neubau: ca. 1 Million Euro
» Export: überwiegend Europa, Dubai, Japan, Mexiko