Künftiger Erfolgsfaktor
Christine Danler-Reinecker ist neue Lehrgangsleiterin für Mediationsausbildung am WIFI Dornbirn.
DORNBIRN. (cro) Kooperation statt Konfrontation heißt das Stichwort, um Konflikte zu schlichten oder Eskalationen zu vermeiden. Möglich wird dies durch ausgebildete Mediatoren. Die Psychotherapeutin Christine Danler-Reinecker mit freier Praxis in Rankweil erklärt im VN-Interview, warum Mediation ein Erfolgsfaktor der Zukunft ist.
Ab Herbst leiten Sie auch am WIFI Dornbirn den Lehrgang für Mediationsausbildung. Warum ist es wichtig, auf ein professionelles Konfliktmanagement zu setzen?
Danler-Reinecker: Die Mediation schafft die Voraussetzung für ein Handeln, das auf Kooperation statt Konfrontation aufbaut. Die Konfliktparteien erarbeiten ihre eigene optimalste Lösung und der Mediator sorgt für einen konstruktiven Kommunikationsstil, hält sich aber inhaltlich ganz zurück. Die Ausbildung lehrt Kompetenzen im Umgang mit Konflikten jeder Art.
In unserer Gesellschaft gibt es sehr viele konfliktbehaftete Themen, die vom privaten Kreis über die berufliche Ebene bis hin zu interkulturellen Beziehungen reichen. Inwiefern können Personen, die eine Mediationsausbildung absolviert haben, ausgleichend eingreifen?
Danler-Reinecker: Mediation ist nicht nur ein Werkzeug, sondern auch eine innere Haltung. Mediatoren haben einen möglichst wertfreien, zukunftsgerichteten und ergebnisoffenen Zugang. Durch den Blick auf die Interessen und Bedürfnisse hinter den Positionen wird ein gegenseitiges Verstehen wieder möglich.
Sie sprechen davon, dass professionelles Konfliktmanagement ein Erfolgsfaktor für die Zukunft ist. Warum?
Danler-Reinecker: Meiner Meinung nach sollte die Mediation verstärkt präventiv eingesetzt werden. Durch eine mediative Gesprächsführung, Wertschätzung und das Eingehen auf den anderen ließen sich viele Konflikte oder gar Eskalationen schon im Vorfeld vermeiden, so dass sich die Fronten nicht verhärten. Wenn es in Unternehmen beispielsweise unterschiedliche Auffassungen oder Spannungen zwischen Teams gibt, kann ein mediatives Handeln viel bewirken. Dies kommt auch wesentlich günstiger, als wenn Kündigungen ausgesprochen oder Teams umstrukturiert werden müssen. Somit ist die Mediationsausbildung eine wertvolle Zusatzqualifikation.
Was reizt Sie daran, Ihr Wissen anderen weiterzugeben?
Danler-Reinecker: Mich begeistert die Erfahrung, dass die Mediationsausbildung einen neuen, konstruktiveren Umgang mit Konflikten ermöglicht und zur persönlichen Entwicklung beiträgt. Aus dieser Überzeugung übernehme ich gerne die Lehrgangsleitung der Basisausbildung, die sich über sechs Module und 135 Stunden erstreckt. Hier stehen vor allem die praxisnahen Grundlagen und das Üben im Vordergrund. Im Anschluss folgt der Aufbaulehrgang, der mit Diplom abschließt, welches einen Eintrag im Justizministerium, als Qualitätsmerkmal, ermöglicht. Die Ausbildung ist auch in der Schweiz und Liechtenstein gesetzlich anerkannt.
Ausbildung
Start: 3. November, WIFI Dornbirn. Der Lehrgang kann berufsbegleitend absolviert werden.
Kostenloser Infoabend: Mittwoch, 14. September, 17.30 bis 19 Uhr, WIFI Dornbirn.
Persönliche Beratung: Marzellina Feurstein, Tel. 05572/3849-459, E-Mail: feurstein.marzellina@vlbg.wifi.at