Voraussetzung für den Erfolg ist die Präsenz
Asiatische Firmen schätzen es, wenn die Geschäftspartner vor Ort sind.
Singapur. (VN) Ein Fernmarkt braucht immer eine ausgesprochen gute Vorbereitung. Allein schon aufgrund der automatisch höheren Bearbeitungskosten. Singapur gilt als ein hochentwickelter, komplexer und kompetitiver Markt und ist daher besonders anspruchsvoll. Der österreichische Wirtschaftsdelegierte Volker R. Ammann hat schon viele Unternehmen erfolgreich begleitet. Er weiß, worauf zu achten ist.
Was empfehlen Sie Unternehmen, die in Singapur starten möchten?
Amann: In hoch entwickelten Märkten ist heute ständige Präsenz das A und O. Es genügt längst nicht mehr, einen Markt wie Singapur nur gelegentlich beispielsweise anlässlich einer Messe wieder einmal zu besuchen. Die Kunden erwarten hier dasselbe wie wir in Vorarlberg: Service rund um die Uhr und Erreichbarkeit ohne Zeitverzögerung. Da kann die Zeitdifferenz von sechs bis sieben Stunden schon Hemmschuh sein. Wir empfehlen den Unternehmen deshalb immer, unsere Büros von Beginn an einzubinden, zu nutzen und über allfällige Vorhaben oder Marktinteresse zu informieren. Dann können wir die Unternehmen auf ihrem Weg in den Markt begleiten, bei der Partnersuche helfen und Tipps zu den „do’s“ und „don’ts“ geben.
Was schätzen die Asiaten an der Zusammenarbeit mit Vorarlberger bzw. österreichischen Unternehmen und deren Produkten?
Amann: Vor allem die hohe Kompetenz, wenn es um technische oder sonstige hochentwickelte Lösungen, also sogenannte Maßanzüge, geht. Österreich beherrscht die ganz spezielle Disziplin bravourös. Aber auch was die Zuverlässigkeit, die selbstverständliche Sprachkompetenz und den raschen, direkten und flexiblen Service angeht, stechen Vorarlberger Betriebe besonders hervor. Die meisten unterhalten vor Ort ein eigenes Vertriebs- und/oder Servicenetz mit hochqualifizierten und kompetenten Mitarbeitern, die auch „24/7“ erreichbar sind. Darunter finden sich lokale Mitarbeiter und Vertriebspartner, aber manchmal auch Vorarlberger, Deutsche, Indonesier und andere Nationalitäten. In Asien kommt dem persönlichen Kontakt noch immer ein nicht zu unterschätzender Stellenwert zu.
Wie sind die Aussichten, was die zukünftige Zusammenarbeit betrifft?
Amann: Die könnten besser nicht sein – wenngleich auch in Südostasien die Zeiten nicht einfacher werden. Doch Vorsicht, auch wenn der Markt riesig ist und die Chancen in fast allen Branchen hervorragend sind, wartet niemand auf uns. Und auch die Konkurrenz schläft nicht. Aber Singapur hat eine traditionelle Brückenkopffunktion. Der Stadtstaat sitzt schließlich inmitten eines riesigen Marktes: dem Verband südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN, mit über 620 Millionen Menschen. Viele der Entscheidungen wie der Geldflüsse als auch ein Großteil der Warenflüsse läuft über und durch dieses Zentrum. Und auch viele Finanzentscheidungen werden in Singapur getroffen, weil es eine hohe Dichte an finanzkräftigen Einwohnern aufweist.