Getzner schafft in Gera 150 neue Jobs
Festtag in Gera. Getzner eröffnet Großweberei. 50 Millionen investiert.
Gera, Bludenz. (VN-sca) Die Oberbürgermeisterin der Stadt Gera (Thüringen, D), Viola Hahn, war am Mittwoch in Feierlaune, sie sprach von einem „Glücksfall“ für ihre Stadt und machte auf die lange Tradition Geras in der Textilindustrie aufmerksam, die dank der Bludenzer Firma Getzner ihre Fortsetzung findet. Anlass für ihre Rede war die offizielle Eröffnung der Großweberei mit rund 350 Gästen. Mit der Investition von knapp 50 Millionen Euro seien neue, hochmoderne Industriearbeitsplätze in einer Traditionsbranche entstanden – das sei nicht selbstverständlich, betonte Hahn. Getzner hat die Weberei 1997 aus der Insolvenz übernommen.
150 neue Arbeitsplätze
Durch die Investitionen von Getzner, so Vorstandsvorsitzender Josef Lampert, ist die Zahl der Mitarbeiter in der ostthüringischen 100.000- Einwohnerstadt von 70 auf 220 gestiegen. Und Getzner sucht weitere 15 Fachkräfte. Nicht nur Bürgermeisterin Hahn zeigte sich angetan über das Engagement der Vorarlberger. Auch der Wirtschaftsminister des ostdeutschen Bundeslandes, Wolfgang Tiefensee, sprach von einem „hoffnungsvollen Zeichen“ für die strukturschwache Region. Das Land habe den Neubau von Getzner deshalb auch mit zwölf Millionen Euro gefördert. Laut Branchenverband ist es die größte Investition in der thüringischen Textilindustrie seit vielen Jahren.
Damast für Afrika
Der Neubau verfügt über vier Websäle und ein sogenanntes Vorwerk. Produziert werden Damaststoffe, die fast ausschließlich für den afrikanischen Markt bestimmt sind. In der neuen Weberei werden 240 Jacquard-Webmaschinen arbeiten. Damit wird sich die Produktion in Gera mehr als verdreifachen: auf 11,5 Millionen Meter im Jahr 2017 – ein Drittel der gesamten Baumwollproduktion der Getzner-Gruppe. Lampert hatte für die Thüringer eine weitere positive Botschaft: In den nächsten Jahren sind weitere Investitionen in Höhe von über zehn Millionen Euro in Gera geplant. Das ursprüngliche – denkmalgeschützte – Firmenareal wird zunächst als Lager genutzt, langfristig sollen dort aber technische Textilien produziert werden, so Lampert anlässlich der Eröffnungsfeier.
Investition auch in Bludenz
Getzner Textil investiert aber nicht nur im deutschen Werk, auch in Bludenz wird seit 2014 gebaut. Fast 100 Millionen Euro wird die Erweiterung und Modernisierung kosten, spätestens Ende nächsten Jahres – pünktlich zum 200. Geburtstag – sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Produktion laufen. Auch in Bludenz werden Mitarbeiter eingestellt. Das Unternehmen beschäftigt in Vorarlberg 771 Mitarbeiter, insgesamt sind es rund 1400.