Um 500 Euro auf 65 Quadratmetern

Mäder. (VN) Mäder ist die erste Gemeinde in Vorarlberg, die bereit war, dieses Projekt umzusetzen, freut sich Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz. Dieses Projekt heißt „Wohnen 500“ und bedeutet eine Bauzeit von nur drei Monaten, Vorarlberger Holzbauqualität und monatliche Wohnkosten von 500 Euro für eine 65-Quadratmeter-Wohnung. Damit erfülle man alle Vorgaben, die das Land im Sonderwohnbau-Programm für Flüchtlinge und Gemeinden festgelegt hat, erklärt Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Gemeinsam mit Architekt Johannes Kaufmann aus Dornbirn und dem Holzbauunternehmen Kaufmann Bausysteme aus Reuthe ist es gelungen, ein nachhaltiges Modulsystem für die Errichtung von innovativen Wohnanlagen zu entwickeln. Die Module werden bei Kaufmann gefertigt, die Bestandteile werden in Boxen geliefert und vor Ort zusammengebaut.

Natürlich müssen dafür gewisse Veränderungen vorgenommen werden, um diese Preise zu erzielen. So ist Barrierefreiheit nur im Erdgeschoß gegeben, weil es keinen Lift gibt. Ebenso gibt es weder Keller noch Tiefgarage. Die 20 3-Zimmer-Wohnungen verfügen alle über einen Balkon oder im Erdgeschoß eine Grünfläche. Mit einer Gasheizung mit Solaranlage wird der Stand eines Niedrigenergiehauses erreicht, statt einer Fußbodenheizung sind Heizkörper vorgesehen.

Die Vergabe der Wohnungen liegt bei der Gemeinde und beim Land. Geplant ist eine Durchmischung mit anerkannten Flüchtlingen und Vorarlbergern. „Wir sehen im Projekt eine Möglichkeit für gelebte Integration in unserer Gemeinde. Es geht uns aber auch um Erfahrungen, ob sich dieses Bausystem für weitere Wohnanlagen eignet, zum Beispiel für junge Familien“, erklärt Bürgermeister Rainer Siegele.

Dem Beispiel von Mäder sollen auch andere Gemeinden folgen, erhofft sich Vogewosi-Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Rümmele. Ein weiteres „Wohnen 500“-Projekt soll auf einem Grundstück der Vogewosi in Feldkirch-Altenstadt mit zehn Wohnungen errichtet werden. In Höchst Mühle­brunnen sind 30 Wohnungen in Planung.