„Wir werden weiter in Tschechien investieren“

Lauterach. (cro) Mit der Öffnung der Ostgrenze rückte Österreich von der Peripherie ins Zentrum Mitteleuropas. Das Lauteracher Familienunternehmen Gebrüder Weiss sah darin eine Chance und startete bereits im Herbst 1990 mit drei Mitarbeitern in Prag. „Das war damals noch in der vereinigten Tschechoslowakei“, sagt Harald Prohaska, Landesleiter Gebrüder Weiss Tschechien. Daher erfolgte die offizielle Gründung nach der Trennung 1992. Die Strategie der Logistiker lautete von Beginn an, sich selbst in den Ländern niederzulassen. „Mit dem Selbsteintritt setzten wir einen Kontrapunkt zu den Speditionen vor Ort, die hauptsächlich als Empfangsspeditionen agierten“, so Prohaska.

Kontinuierliche Ausweitung

Seit damals baut Gebrüder Weiss das lokale Netzwerk kontinuierlich aus und hat inzwischen acht Standorte und insgesamt 314 Mitarbeiter im mitteleuropäischen Binnenstaat. „Wir bieten ein modernes Logistikleistungsportfolio und helfen unseren Kunden, ihre Abläufe zu optimieren und damit ihre Marktposition zu stärken.“ Ganz besonders freut sich Prohaska, dass das Unternehmens Mall.cz seit 2009 mit Gebrüder Weiss als Logistikpartner zusammenarbeitet. Mall.cz hat als marktführender Online-versandhandel in Tschechien etabliert. Das Geschäftsmodell ähnelt dem von Amazon mit rund 100.000 Produkten und verbuchte in den Anfängen ein jährliches Wachstum von 35 Prozent. Nachdem Tschechien vor elf Jahren in die EU aufgenommen wurde, hat das von der Industrie dominierte Land vor allem wirtschaftlich profitiert. Der Moldau-Staat mit seinen zehn Millionen Einwohnern ist mit Ausnahme des wesentlich kleineren Sloweniens wohl der wohlhabendste der ehemalssozialistischen Länder.

Letztes Jahr hat sich Tschechien mit einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent sogar in die Topliga Europas katapultiert. „Vor dem Hintergrund dieses aktuellen Konjunkturaufschwungs blicken wir sehr positiv in die Zukunft und werden weiter in Tschechien investieren“, sagt Prohaska.