Entscheid treibt Ölpreis

schwarzach. Für die meisten Marktbeobachter überraschend hatten sich die Mitglieder der Opec Mitte der Woche in Algier auf eine Begrenzung der Ölfördermenge verständigt. Dieser Beschluss hat die Preise für US-Öl und Nordsee-Öl in der Nacht auf Donnerstag um bis zu sechs Prozent nach oben getrieben.
Künftig will die Opec nicht mehr als 32,5 Millionen Fass Öl zu je 159 Litern am Tag aus der Erde fördern. Das sind im Vergleich zum Durchschnitt im August etwa 750.000 Fass weniger als bisher. Gegen diese Begrenzung hat sich bisher das stärkste Opec-Mitglied Saudi-Arabien stets gesträubt. Saudi-Arabiens Ziel war es, teuer produzierende Konkurrenten durch einen niedrigen Ölpreis aus dem Markt zu drängen. Mittlerweile setzt der niedrige Preis auch den Golfstaaten zu, von denen viele einen Großteil ihrer Wirtschaftskraft und ihrer Staatseinnahmen aus dem Rohstoffgeschäft beziehen.
Analysten äußerten sich skeptisch, ob die Absprache von Algier wirklich ein Durchbruch ist. Die überraschende Einigung sollte nicht überbewertet werden. Die vereinbarte Obergrenze kann nicht verhindern, dass es nach wie vor ein Überangebot auf dem Ölmarkt gibt.
Trotzdem reagierten die Öl- und Energieaktien positiv auf die Entscheidung der Opec. Sollte die Ölfördermenge wirklich durchgängig auch von den Nicht-Opec-Staaten reduziert werden, dann dürften der Ölpreis sowie die Öl- und Energieaktien davon weiter profitieren.
anton.trojer@raiba.at,
Toni Trojer,
Leiter Finanz-/Kapitalmärkte,
Raiffeisenlandesbank
www.schauplatzboerse.at