Wer schichtet, leistet auch mehr Überstunden

Markt / 30.09.2016 • 22:21 Uhr
Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, tut das oft in Schichten. Und das ist ungesund. Auch in anderen Branchen nimmt Schichtarbeit zu. Foto: APA
Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, tut das oft in Schichten. Und das ist ungesund. Auch in anderen Branchen nimmt Schichtarbeit zu. Foto: APA

Fast jeder fünfte
Arbeitnehmer in
Vorarlberg schichtet. Tendenz steigend.

Schwarzach. (VN-sca) Über 30.000 unselbstständig Beschäftigte in Vorarlberg arbeiten im Schicht-, Turnus- oder Wechseldienst. In den vergangenen zehn Jahren ist ihr Anteil von 16 auf 18 Prozent gestiegen. Im Handel hat sich dieser Anteil im gleichen Zeitraum sogar mehr als verdoppelt.

Anstieg bei Frauen

Bei Frauen fiel der Anstieg übrigens stärker aus, Männer arbeiten aber immer nach wie vor häufiger im Schicht-, Turnus- oder Wechseldienst. Das ist darauf zurückzuführen, dass Schichtarbeit insbesondere in der Industrie eine große Rolle spielt. Doch Schichtarbeit wird zunehmend unbeliebt: Die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung ist unter unselbstständig Erwerbstätigen mit Schicht- oder Turnusregelungen innerhalb der letzten zehn Jahre von 72 auf 59 Prozent gesunken, so das Ergebnis des von der Arbeiterkammer Oberösterreich vierteljährlich für ganz Österreich erhobenen Arbeitsklima-Indexes. Befragt werden 4000 Arbeitnehmer aus allen Bundesländern.

Beschäftigte mit Schicht- oder Turnusdiensten können Berufs- und Privatleben schwerer vereinbaren als andere Beschäftigte. Ein Grund sind häufigere Überstunden: Während im Schnitt alle Beschäftigten 68 Prozent Überstunden machen, sind es bei Beschäftigten in der Schicht oder im Turnus weit mehr – nämlich 80 Prozent.

Beschäftigte mit Schicht-, Turnus- oder Wechseldienst arbeiten um rund zwei Stunden pro Woche mehr als vertraglich vereinbart. Deshalb fühlen sie sich auch häufiger durch Zeit- und Arbeitsdruck belastet. Schichtarbeit ist aber in den meisten Fällen auch körperlich durchaus anspruchsvoll – etwa in der Produktion oder in der Krankenpflege. Das hat Auswirkungen auf die körperlichen Beschwerden: Muskelverspannungen, Kreuz- und Kopfschmerzen sowie Schlafprobleme treten häufiger auf als bei Personen mit regelmäßiger Arbeitszeit. Und die Vorarlberger Schichtarbeiter führen ihre Beschwerden auch stärker auf die Arbeit zurück als alle anderen Beschäftigten. Drei Viertel glauben, dass ihre Verspannungen von der Arbeit kommen.

Anstrengende Arbeit

Alarmzeichen für die Arbeitnehmer: Wer schichtet, glaubt weniger daran, bis zur Pension arbeiten zu können. Während es unter allen Arbeitnehmern 55 Prozent für wahrscheinlich halten, bis zur Pension durchzuhalten, sind es bei den Schichtarbeitern nur 38 Prozent. Mehr als zwei Drittel der schichtenden Arbeitskräfte empfinden ihre Arbeitszeiten auf Dauer als zu sehr belastend.

Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, tut das oft in Schichten. Und das ist ungesund. Auch in anderen Branchen nimmt Schichtarbeit zu. Foto: APA
Wer im Gesundheitsbereich arbeitet, tut das oft in Schichten. Und das ist ungesund. Auch in anderen Branchen nimmt Schichtarbeit zu. Foto: APA

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