Endspurt um Lecher Blumen Haus
Potenzielle Investoren für Lecher Luxushotel gibt es, nun entscheiden mehrere Faktoren.
Vaduz. (VN-reh) Das Rennen um das Lecher Luxushotel Blumen Haus geht in die finale Runde. Nach Eröffnung des Konkursverfahrens am 6. Oktober über den Baubetreiber, die liechtensteinische Blumenberg Anstalt, war das Interesse verschiedener Investoren an einem Kauf groß. Bis heute, wie Masseverwalter Dr. Roland Müller im VN-Gespräch sagt. Drei potenzielle Käufer haben sich mittlerweile aus dem Kreis herauskristallisiert. Ein österreichischer Unternehmer, ein Deutscher sowie eine Investorengruppe aus Zürich. Zwei davon betreiben bereits Hotels. Ein Kaufpreis wird noch nicht genannt, denn dieser wird sich an verschiedenen Faktoren orientieren.
Gläubigerforderungen
Zum einen sind da die Gläubiger. Die exakte Summe der offenen Rechnungen von Handwerkern und Lieferanten steht noch aus. Es werden aber deutlich mehr als die 1,3 Millionen Euro, die bei der Konkurseröffnung durch den Verwaltungsrat der Blumenberg Anstalt genannt wurden. Bislang gibt es zumindest theoretische Berechnungen seitens der Architekten. Bekannt ist, dass sich die Forderungen der Raiffeisen Lech, die ein Höchstpfandrecht auf die Liegenschaft von 8,4 Millionen Euro hat, auf rund 6,5 Millionen Euro belaufen.
Ob nun die Blumenberg Anstalt verkauft wird, das entscheidet die Blumenberg Anstalt selbst. Bedingung des Masseverwalters ist, dass in jedem Fall die Rechnungen der Handwerker und die Forderungen der Bank vollständig beglichen werden. Nur dann könnte von Roland Müller auch das Konkursverfahren aufgehoben werden. Ein Verkauf wird aber auch davon abhängen, wie viel Geld Investor Andrew Flowers von einem möglichen Käufer bekommt. Denn dieser hat selbst einen hohen einstelligen Millionenbetrag in das Luxushotel am Arlberg investiert. Somit geht es in den Verhandlungen auch darum, inwieweit der Brite einem Käufer entgegenkommt. Die Zeit wird allerdings knapp. Denn die Saison am Arlberg steht vor der Tür und das Hotel ist noch nicht endgültig fertiggestellt.
Unter 20 Millionen
Dass ein Investor 25 Millionen Euro für die Blumenberg Anstalt bezahlt – die Gesamtinvestitionssumme, die Andrew Flowers gegenüber den VN nannte – scheint aber sehr unrealistisch. Rechnet man die Forderungen zusammen und addiert man die Summe, die Flowers selbst investiert hat, sowie die Massekosten, kommt man deutlich unter 20 Millionen Euro.
Sollte ein Verkauf scheitern, wird Masseverwalter Roland Müller im Rahmen des Konkurses versuchen, die Liegenschaft zu veräußern. Das wäre deutlich risikoreicher und für die Gläubiger somit aller Wahrscheinlichkeit nach ein weitaus schlechteres Geschäft.