Stehen bleiben gilt für die Seilbahnen nicht
Vorarlbergs Seilbahnen wollen in den nächsten fünf Jahren 320 Millionen Euro investieren.
Bregenz. (VN-reh) Eine Seilbahn sollte nicht stehen bleiben, zumindest nicht aus technischen Gründen. Die Seilbahnunternehmen tun das ebenfalls nicht. Denn will man den Gästen Komfort und Erlebnis bieten, so gilt es zu investieren. 142 Millionen Euro haben die Seilbahnbetriebe 2015 an Umsatz erzielt. Ein Großteil davon wird reinvestiert. Waren es heuer Projekte wie die Flexenbahn in Lech/Zürs, die neue Silvretta Bahn im Montafon oder die Olympiabahn im Kleinwalsertal, geht es auch künftig in diesem Tempo weiter. Mindestens 320 Millionen Euro wollen die Vorarlberger Seilbahnen in den nächsten fünf Jahren investieren, erklärt Fachgruppenobmann Wolfgang Beck. Damit steigt die Reinvestitionsrate von bisher 34 Prozent auf 45 Prozent.
40 Branchen profitieren
Von der regen Investitionstätigkeit profitieren insgesamt 40 Zulieferbranchen – vom Handwerker, Werbebüro und Handelsbetrieb bis zum Seilbahnhersteller. Allein 2015 haben die Seilbahner eine direkte Wertschöpfung von 48,5 Millionen Euro für die Region generiert. Das hat das Marktforschungsinstitut Dr. Auer im Rahmen einer Studie erhoben. „Würde es die Seilbahnen nicht geben, hätten Vorarlbergs Bau-, Handwerks-, Beratungs-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen mindestens 320 Millionen Euro weniger. Und hier spreche ich rein von der direkten Wertschöpfung. Das sind reelle Zahlen, Investitionen, die die Unternehmen tätigen werden“, erklärt Auer.
Was im Ticket steckt
Dass über die Ticketpreise gejammert wird, sieht man mittlerweile gelassen. Sowieso sei das Ticket heute mehr Eintrittskarte in einen Freizeitpark als nur Liftkarte, sagt Beck. Erwartet wird ein Mehrwert in Form einer attraktiven Gastronomie und anderer Erlebnisse am Berg. Auch betriebswirtschaftlich stecke in einem Skiticket sehr viel mehr. Bei einem Preis von 40 Euro entfällt ein Drittel auf die Löhne der Mitarbeiter, ein Viertel auf Investitionen. „Nach Abzug aller Aufwendungen bleiben hier 78 Cent an Überschuss für das Seilbahnunternehmen übrig“, betont Beck, der nach der Wintersaison als Obmann abtritt. Gemeinsam mit dem Land hat er einen Fördertopf von 100.000 Euro auf Schiene gebracht, mit dem nun Skigebiete in niedrigeren Lagen unterstützt werden.