Vorarlberg ist ein guter Boden für Geschäfte
dm Drogeriemarkt steigert Umsatz erneut. Gesundheit als Wachstumstreiber.
Schwarzach. (VN-reh) Wie man am besten ein Firmenjubiläum begeht, zeigt die Drogeriemarkt-Kette dm gerade eindrücklich. 40 Jahre nach Eröffnung der ersten Filiale in Linz wurde das Geschäftsjahr 2015/16 in Österreich mit einem Umsatzwachstum von über sechs Prozent auf 852 Mill. Euro geschlossen und das bei praktisch konstanter Filialanzahl. Damit ist dm wieder Marktführer in Österreich. Auch im Teilkonzern Österreich/CEE mit Filialen in Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien wurde der Umsatz auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert. Mit dm Deutschland waren es stolze 9,7 Milliarden Euro.
Auch in Vorarlberg liefen die Geschäfte äußerst erfolgreich, betont Geschäftsführer Thomas Roittner im VN-Gespräch. Detailzahlen nennt er traditionell keine. „Aber es war ein tolles Wachstumsjahr.“ Und das ohne Neueröffnungen. dm profitiert dabei vor allem vom ungebrochen großen Zuspruch von Schweizer und Liechtensteiner Kunden. Zudem sei das Konsumklima derzeit positiv. Dass Vorarlberger aufgrund der niedrigeren Preise vermehrt nach Deutschland ausweichen, um Drogerieprodukte zu kaufen, merke man indes nicht. „Es ist wichtig, preiswürdig zu sein, nicht billig“, ist Roittner überzeugt. Wirkung zeige auch die Kombination von Drogeriemärkten mit integrierten Friseur- und Kosmetikstudios. Diese zusätzliche Leistung strahle auf den Handel aus, sagt der Geschäftsführer.
So schön Rekordumsätze auch sind, sie seien nicht Ziel und Zweck des Unternehmens. Man müsse sich täglich um die Kunden bemühen. Deshalb gilt es auch, investitionsfreudig zu bleiben. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden österreichweit 35 Millionen Euro investiert, heuer noch einmal 40 Millionen. In Vorarlberg wurden die Filiale im Feldkircher Ambergpark vergrößert sowie in Hohenems und Hard das Ladenbild aktualisiert. Generell habe ein Shop-Design zwar eine Halbwertszeit von rund zehn Jahren, dennoch müsse man laufend investieren. Aktuell zum Beispiel in LED-Beleuchtung. Zudem sollen Filialen verstärkt
mit Wärmepumpen-Systemen ausgestattet werden.
Eine Kannibalisierung zwischen Online-Shop und Filialen sieht Roittner nicht. Vielmehr sei es ein Miteinander. „Der Internetauftritt dient nicht nur zum Verkauf, sondern auch als Informationsplattform. Viele bestellen im Internet und holen die Produkte dann in der Filiale ab.“ Der große Trend und Treiber sind derzeit gesunde Ernährung und Naturkosmetik. Eine Sparte, die man bei dm schon relativ früh besetzt habe. Ob es in Zukunft rezeptfreie Medikamente im Sortiment gibt, ist indes noch unklar. Der Individualantrag befindet sich derzeit beim Verfassungsgerichtshof in Bearbeitung. „Wir verfolgen das interessiert, aber entspannt“, so Roittner.
Groß gefeiert wurde zum 40-Jahr-Jubiläum übrigens nicht, dafür wurden 40 gute Taten vollbracht. In Vorarlberg wurden das Projekt „Stunde des Herzens“ und der Verein „Fliegen für Kinder mit Handicap“ unterstützt.
Zahlen
dm Drogeriemarkt
» Umsatz 2015/16: 852 Mill. Euro in Österreich; 9,7 Milliarden Euro gesamt in der Gruppe
» Filialen: 18 in Vorarlberg; 390 in Österreich, 3349 gesamt
» Mitarbeiter: 300 in Vorarlberg; 6593 in Österreich, 56.537 gesamt