Seit fast 50 Jahren ein IT-Pionier
Trotz Pensionierung ist Gerhard Marte in der Branche noch immer hochaktiv.
GÖTZIS. 1968 übernahm Gerhard Marte das elterliche Elektrounternehmen, welches ihm jedoch neben Wachstum kaum Innovationen ermöglichte. 1974 gründete Gerhard Marte daher zusammen mit Wilhelm Gantner die Firma GAMA (für Gantner und Marte). 1976 war das Jahr, in dem GAMA als eines der ersten Unternehmen Österreichs den Mikroprozessor einführte. Das war auch die Geburtsstunde des weltweit ersten elektronischen Skipasses für Skiregionen. Nach dem erfolgreichen Start im Montafon folgten ca. 30 weitere Skiregionen in den Alpen und Pyrenäen. Gerhard Marte oblagen Marketing und Direktvertrieb. Ab 1983 ging GAMA sukzessive in die Agenden von Skidata über.
Erfolgreicher Unternehmer
1986 gründete Marte ein bis heute sehr erfolgreiches IT-Unternehmen, die Firma rona:systems in Götzis. Heute ist rona:systems Marktführer für ERP-Komplettlösungen in der europäischen Entsorgungswirtschaft und betreut mehr als 500 Kunden alleine im deutschsprachigen Raum. „Die Besonderheit unseres ERP-Systems ist, dass es alle Facetten der Entsorgungswirtschaft einbezieht und völlig papierlos abläuft. Integriert ist ein Highend-GPS-System zur Visualisierung von Kunden, Fahrzeugen und Behälter-Standorten. Zusätzlich erfasst unser Board-Computer bedienungslos alle Daten zur realen Aufwandsberechnung pro Fahrauftrag“, erklärt Marte stolz. Mit der nahtlosen Geschäftsübernahme durch Sohn Rainer Marte vollzog rona:systems auch den betrieblichen Generationswechsel und steht auf wirtschaftlich gesunder Basis.
Im Ruhestand aktiv
Trotz Pensionierung und dem Rückzug aus den Geschäften von rona:systems wird es um Gerhard Marte aber nicht ruhig. „Ich kann nun völlig unabhängig und ohne Auswirkungen auf bestehende Produkte agieren. Ich hatte immer bestimmte Vorstellungen, wie Probleme im IT-Bereich zu lösen sind. Zusätzlich denke ich gerne abstrakt und zielorientiert, was bei der Entwicklung von innovativen Produkten und Geschäftsmodellen enorm wichtig ist“, erklärt Marte seine Beweggründe. „Zusammen mit der finanziellen Absicherung kann ich neue Projekte kreieren und innovative Geschäftsfelder erschließen.“ Sein aktuelles Projekt nennt sich „Adele“ und ist ebenfalls in Götzis beheimatet. Das 2013 gegründete Unternehmen adele:systems hat sich zum Ziel gesetzt, alle bisher bekannten Mautsysteme zu revolutionieren bzw. zu ersetzen. „Mit Adele haben wir ein rein virtuelles Mautsystem erschaffen.
Das System kann bereits heute ohne vorhergehende Infrastruktur-Investitionen mit einer Universal-OBU (On Board Unit) auf allen digitalisierten Straßen der Welt eingesetzt werden. Somit sind keine Autobahn-Überkopfinstallationen, Mautstationen, Vignetten oder ähnliche Systeme mehr notwendig“, verdeutlicht Marte die Vorteile. Mit dem in der Basis fertig entwickelten System befindet sich Marte in Gesprächen mit möglichen Lizenznehmern.