Aktienmärkte seitwärts, Ausverkauf bei Anleihen

Markt / 25.11.2016 • 19:10 Uhr
Roland Rupprechter
Roland Rupprechter

schwarzach. In der vergangenen Börsenwoche ist der Trump-Effekt etwas abgeebbt. Nun muss die Hoffnung auf eine Belebung der US-Wirtschaft unter Präsident Donald Trump mit konkreten Plänen untermauert werden. Zudem mahnen das Treffen der erdölexportierenden Staaten Opec und das Verfassungsreferendum in Italien die Anleger zur Vorsicht. Nichtsdestotrotz gehen wir von einem versöhnlichen Jahresabschluss aus. Neben saisonalen Gründen stimmen u. a. die sich verbessernden Gewinnaussichten der Unternehmen sowie der niedrige Investitionsgrad der Fondsmanager optimistisch. An unserer Jahresendprognose für den DAX von 11.000 Punkten halten wir fest. Im Bereich der Anleihen löste der Wahlsieg von Donald Trump einen Ausverkauf von Anleihen aus.

Dies könnte der Beginn der lange ersehnten Zinswende sein. Mit Trumps Wahlsieg und der republikanischen Mehrheit im Kongress ist die Wahrscheinlichkeit tieferer Steuern und höherer Ausgaben für Infrastruktur gestiegen. Beides hätte positive Auswirkungen auf Beschäftigung und Wachstum – ein Umfeld, in dem die Zinsen steigen. An den Anleihenmärkten führt dies zu Kursverlusten. Wir empfehlen langlaufende Investment-Grade-Anleihen unterzugewichten oder mit geeigneten Instrumenten (bspw. Anleihen long/short Fonds) zu hedgen sowie auf eine Vielzahl von Anleihenarten zu setzen. Beispielsweise auf Unternehmensanleihen (Investment und Non-Investment-Grade), Inflation-linked-Bonds und Schwellenländeranleihen.

roland.rupprechter@hypovbg.at,
Roland Rupprechter, MBA, Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg