US-Leitzins leicht erhöht

Notenbank erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Zweite Erhöhung seit 2006.
Washington. Die US-Notenbank „Federal Reserve“ hat ihren Leitzins erstmals seit einem Jahr um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Der Leitzins bewegt sich nun zwischen 0,5 und 0,75 Prozent, wie die „Federal Reserve“ (Fed) nach der Sitzung ihres Offenmarkt-Ausschusses in Washington mitteilte. Die zweite Erhöhung seit 2006 war von den Märkten erwartet worden. Die Fed setzt damit ihren Kurs fort, die Geldpolitik nach der Finanzkrise zu normalisieren. Vorausgegangen waren Jahre des lockeren Liquiditätsflusses, mit dem Ziel, den stotternden Konjunkturmotor am Laufen zu halten.
Zuletzt hatte sich der US-Arbeitsmarkt als sehr stabil erwiesen. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 4,6 Prozent. Auch die Inflation zieht langsam an, weil die höhere Beschäftigung zu höheren Einkommen führt. Außerdem kosten Energie- und Rohstoffe wieder mehr. Die Absicht der Fed, bereits früher an der Zinsschraube zu drehen, hatte sie fallenlassen müssen. Die US-Zinspolitik hat vor allem in Entwicklungsländern große Auswirkungen, weil dort viele Geschäfte in US-Dollar abgewickelt werden und Schulden in der US-Währung laufen. Unklar blieb, inwieweit die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung die Geldpolitik beeinflussen wird. Signale von Fed-Mitgliedern deuten derzeit auf drei Zinsschritte im kommenden Jahr hin.
In Europa hatte die Europäische Zentralbank erst vorige Woche neue Anleihekäufe im Milliardenvolumen angekündigt. Eine Zinserhöhung in der Eurozone liegt damit noch in weiter Ferne. Eine zu große Lücke zwischen europäischem und US-amerikanischem Zinsniveau würde den Euro weiter belasten.