Dornbirner Start-Up Crate holt 2,5 Millionen

Markt / 15.12.2016 • 22:32 Uhr

Weitere erfolgreiche Finanzierungsrunde für Software-Spezialisten. Neuer Standort in San Francisco.

Dornbirn. (VN-reh) San Francisco, Berlin und: Dornbirn. Das Vorarlberger Start-Up crate.io ist nicht nur global mit Standorten aufgestellt, sondern auch finanziell. Denn die Softwarefirma, die eine Lösung für die Verarbeitung von Maschinendaten entwickelt hat, kann sich über eine weitere erfolgreiche Finanzierungsrunde freuen. Mit insgesamt 2,5 Millionen Euro beteiligen sich Lead-Investor Vito Ventures sowie die bisherigen Geldgeber Dawn Capital, Draper Esprit, Speedinvest und Sunstone Capital an der IT-Schmiede. Das frische Kapital fließt sowohl in den Aufbau des neuen Standorts in San Francisco, in die Vertriebsstärkung, als auch in die Weiterentwicklung der Software, die seit Einführung im Jahr 2014 bereits über eine Million Mal heruntergeladen wurde.

Explodierende Datenmengen

Was die Crate-Datenbank genau kann, ist für einen Laien nicht so einfach zu verstehen. Christian Lutz, Gründer und CEO von Crate.io, macht es plakativ: “Die Datenbank CrateDB ist der Schlüssel, um aus den explodierenden Datenmengen von Sensoren, Maschinen, Serverdaten, Logfiles und Internet der Dinge-Anwendungen in Echtzeit Erkenntnisse zu gewinnen und in Vorteile für jedes Unternehmen umzuwandeln.“ Erstmals ist so eine Technologie für jeden SQL-Entwickler einfach nutzbar. Das Vorarlberger Start-Up hat also die Datenbanksprache SQL für das Zeitalter der Maschinendaten neu definiert und liefert in einmaliger Kombination Skalierbarkeit, Abfrageflexibilität und einfache Nutzung.

Beim Münchner Frühphasen-Investor Vito Ventures sieht man im Investment am Vorarlberger Start-Up jedenfalls großes Potenzial. „Die Menge an maschinell erzeugten Daten steigt exponentiell, und leistungsstarke Systeme für die digitale Verarbeitung sind ein entscheidender Baustein für die digitale Industrie. Die Smart Factory wird durch Entwicklungen wie Crate.io überhaupt erst ermöglicht“, erklärt Managing Partner Benedikt Herles.

Keine Unbekannten

Dazu kommt, dass die drei Vorarlberger Gründer von Crate bei weitem keine Unbekannten sind. Schließlich war Jodok Batlogg zuvor Technikvorstand bei StudiVZ, einer Online-Community für Studenten, sowie dem Videportal Sevenload. Bernd Dorn war Technikvorstand beim IT-Dienstleister Lovely Systems, und Christian Lutz gründete die bekannten Portale Uboot.com und sms.at und war Mitgründer des E-Commerce-Anbieters Fatfoogoo.

Internet der Dinge

Der Erfolgsweg von Crate könnte jedenfalls rasant weitergehen, wenn man bedenkt, dass das „Internet der Dinge“ bereits im vergangenen Jahr schätzungsweise 25 Milliarden „intelligente Gegenstände“ umfasste. Für 2020 wird die Anzahl vernetzter Geräte auf insgesamt 50 Milliarden geschätzt. Das spielt nicht nur für Smartphones, Haushaltsgeräte oder Computer eine Rolle, sondern immer mehr auch für die Industrie. Und Crate ermöglicht mit seiner Datenbank Echtzeit-Anwendungen für die Industrie 4.0. Bekannte Player wie Dreamworks, Cisco oder Kapsch nutzen CrateDB bereits.

Die Technologie ist nun für jeden SQL Entwickler einfach nutzbar.

Christian Lutz