“Mindestlohn kostet Arbeitsplätze”

Lob für Mindestlohn im Tourismus. Andere Branchen warnen vor Arbeitsplatzabbau.
SCHWARZACH. (VN) Die Tourismusbranche durfte nach der Einigung auf 1500 Euro Mindestlohn Lob einheimsen. Doch die diskutierten 1500 Euro brutto stellen andere Branchen, die jetzt teils deutlich weniger zahlen, vor Herausforderungen. Besonders zwei Branchen schlagen Alarm: Friseure und Floristen. Der Mindestlohn würde mittelfristig dazu führen, dass die Betriebe Arbeitsplätze abbauen müssten, warnt der Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer, Thomas Peter, auf VN-Anfrage.
Die beiden Branchen kämpfen bereits jetzt mit einer herausfordernden Ertragssituation, die durch Mehrkosten gefährlich ins Minus rutschen könnte. Gewarnt wird auch vom Wirtschaftsforschungsinstitut Agenda Austria: “Mindestlohn wird in Österreich 20.000 Arbeitsplätze kosten.”
Neos-Nationalrat Gerald Loacker schlägt andere Maßnahmen vor, die für mehr Geld in der Tasche der Mindestlohnbezieher sorgen. “Wir sollten endlich daran arbeiten, dass den Menschen mehr netto bleibt. Wenn ein Arbeitgeber den Lohn eines Mitarbeiters von 1300 auf 1500 Euro anhebt, fließen 60 Prozent der Mehrkosten der Firma an den Staat, 40 Prozent an den Mitarbeiter. Es sind also bereits Kleinverdiener zur Melkkuh eines Systems geworden.”