Ein solides Leuchten auf dem Fortschrittspfad
Erwartungen übertroffen: Zumtobel mit mehr Gewinn bei kaum weniger Umsatz. Aussichten nun positiver.
Dornbirn. (VN-reh) Die Analysten hatten von den Quartalszahlen weniger erwartet. Nämlich deutlich weniger Nettogewinn bei etwas rückläufigem Umsatz. Das mit dem Umsatz stimmt zumindest beinahe. Zumtobel konnte im dritten Quartal das Umsatzniveau des Vorjahrs mit 306,1 Millionen Euro annähernd erreichen. Das Minus betrug 0,6 Prozent. Ohne die negativen Währungseffekte – hauptsächlich die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund – wäre ein Plus von 2,8 Prozent davorgestanden. Zudem fehlten die Umsätze aus dem Werbegeschäft, weil die Firma Signage Ende 2015 verkauft wurde.
Beim Gewinn übertraf Zumtobel die Erwartungen indes deutlich. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich im dritten Quartal auf 5,6 Millionen Euro (+71%), der Nettogewinn um 31,8 Prozent auf 2,2 Millionen Euro.
Maßnahmen umgesetzt
Für Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Group, ist vor allem sehr erfreulich, dass die Anstrengungen zur Kostenoptimierung nun fast überall deutlich erkennbar sind. „Wir haben im dritten Quartal wichtige Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt.“ So wurden die Wettbewerbsfähigkeit der weltweiten Werke verbessert und wichtige Weichenstellungen für die Zukunft gesetzt. Dazu zählt der neue Geschäftsbereich Zumtobel Group Services, in dem sämtliche Kompetenzen im Service-Bereich gebündelt werden. „Damit können wir unseren Kunden ein umfangreiches und innovatives Dienstleistungsangebot aus einer Hand bieten“, erklärt Schumacher. Auch in Sachen Innovation setzte Zumtobel 2016 ein deutliches Zeichen. Die Dornbirner sind das österreichische Unternehmen mit den zweitmeisten Patentanmeldungen. Dahinter folgt gleich Tochterunternehmen Tridonic.
Bei den Mitarbeitern wurde zwar insgesamt reduziert, in Österreich sowie am Stammsitz Vorarlberg aber aufgestockt. 6615 Beschäftigte zählt der Konzern weltweit, in Vorarlberg sind es 2144 Vollzeitkräfte.
Besonders positiv laufen nach wie vor die Geschäfte im LED-Bereich. Mittlerweile liegt der LED-Anteil am Gesamtumsatz bei 72,9 Prozent. Wenn man den Vergleich zum Geschäftsjahr 2009/2010 anstellt, in dem der Anteil bei nur sechs Prozent lag, sieht man die dynamische Entwicklung.
Aussichten positiver
Die Aktie des Lichtkonzerns reagierte auf die Geschäftszahlen positiv. Das Papier der Zumtobel AG notierte gestern nach Börsenschluss um 3,49 Prozent höher bei 17,20 Euro. Auch die Aussichten auf das Gesamtjahr 2016/17 lesen sich nun deutlich optimistischer als noch vor drei Monaten. Denn der Vorstand erwartet ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBIT) von rund 70 Millionen Euro. Das wäre ein Plus von über 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sehr erfreulich, dass die Anstrengungen erkennbar sind.
CEO Ulrich Schumacher
Zumtobel
Quartalsergebnisse Q3 2016/17 Q1–Q3 2016/17
Umsatz 306,1 Mill. Euro (-0,6%) 973,4 Mill. Euro (-3,6%)
bereinigtes Ebit 10,0 Mill. Euro (+82,5%) 62 Mill. Euro (+29,9%)
Ebit 5,6 Mill. Euro (+71%) 49,9 (+24,1%)
Periodenergebnis 2,2 Mill. Euro (+31,8%) 29,8 Mill. Euro (+2%)