Masseverwalter klagt Intersky-Management

Masseverwalter Pfefferkorn brachte zwei Klagen gegen ehemalige Intersky-Geschäftsführer ein.
Feldkirch. Masseverwalter Lukas Pfefferkorn, Partner der Dornbirner Kanzlei TWP Rechtsanwälte, hat am Landesgericht Feldkirch Klagen gegen mehrere ehemalige Geschäftsführer des Luftfahrtunternehmens Intersky eingebracht. Das bestätigt Norbert Stütler, Pressesprecher am Landesgericht Feldkirch.
2,8 Millionen Euro
Aktuell seien zwei Klagen gegen insgesamt drei Personen anhängig, die Teil der Intersky-Geschäftsführung gewesen seien. Laut Stütler gehe es dabei um eine mögliche zivilrechtliche Geschäftsführerhaftung. Die Klagssumme beider Verfahren belaufe sich insgesamt auf rund 2,8 Millionen Euro, wobei auf eines der beiden Verfahren allein 2,5 Millionen Euro entfallen würden. Beide Verfahren befänden sich in einem frühen Stadium, so Stütler.
Zum Zeitpunkt der Insolvenz der Intersky Luftfahrt GmbH im November 2015 waren die Firmengründerin Renate Moser und Roger Hohl im Firmenbuch als Geschäftsführer eingetragen. Hohl wurde per Jänner 2015 zum Geschäftsführer bestellt, elf Monate vor der Konkurseröffnung. Kurzfristig war der Schweizer damit der jüngste Airline-Chef der Welt.
Moser, Hohl und Oncken
Nicht mehr als Geschäftsführer tätig war im November 2015, als Intersky am Boden blieb, der Deutsche Aviation-Manager Peter Oncken aus dem Umfeld des Miteigentümers Intro Aviation rund um den Luftfahrtunternehmer und ehemaligen Nürnberger Modehaus-König Hans Rudolf Wöhrl, der über die PEON Beteiligungs GmbH ab dem Jahr 2012 ebenfalls zu den Miteigentümern der Fluglinie Intersky gehörte. Oncken trat die Geschäftsführer-Funktion im Februar 2012 an und wurde nach der Bestellung Hohls im März 2015 als Geschäftsführer der Billig-Airline mit Sitz in Bregenz wieder gelöscht.
Von diesen Klagen gegen das ehemalige Intersky-Management unabhängig sind die ebenfalls am Landesgericht Feldkirch anhängigen Klagen gegen drei frühere Geschäftspartner von Intersky zu sehen. Masseverwalter Lukas Pfefferkorn brachte drei sogenannte Anfechtungsklagen in Höhe von weit über einer halben Million Euro ein. Dabei geht es um den Verdacht der möglichen Gläubigerbevorzugung beziehungsweise der Benachteiligung von anderen Gläubigern durch die Schuldnerin. Auch diese Verfahren sind nach wie vor am Laufen.
Intersky am Boden
Die Pleite der Fluglinie Intersky im Jahr 2015 gehört zu den größten Insolvenzen in Vorarlberg in den vergangenen Jahren. Die Forderungen der 2700 Gläubiger belaufen sich auf mehr als 86 Millionen Euro, wobei der Masseverwalter davon nur rund 6,8 Millionen Euro anerkannt hat. Mit den Klagen gegen ehemalige Geschäftspartner und das frühere Management will der Masseverwalter mehr Geld für die Masse.