“Das Scheitern gehört zum Menschsein dazu”

Aus Fehlern lernen – so könnte man das Motto der FuckUp-Night beschreiben.
Dornbirn. (VN-sca) Nach der Premiere Ende 2016 hat Saša Filipović nun die zweite „FuckUp-Night organisiert, bei der Unternehmer über ihre größten Flops berichteten. Die VN fragten nach, was die Veranstaltungsreihe dem Publikum bietet.
In einer Zeit, in der nur Erfolge gelten, setzen Sie ein Zeichen. In der FuckUp-Night erzählen Unternehmer über Projekte, die sie in den Sand setzten. Kann man daraus lernen?
Filipovic: Man muss sogar daraus lernen und den Menschen auch die Chance geben, dies zu tun. Noch viel zu oft werden Menschen, die gescheitert sind, gesellschaftlich stigmatisiert, weil Fehlervermeidung immer noch an oberster Stelle steht. Unser Format zeigt, dass da ein Mensch dahinter steckt, der den Mut hatte, etwas zu riskieren und nun seine Erfahrungen teilt.
Wie groß ist das Interesse? Kommt das Publikum, um sich an Misserfolgen zu erfreuen?
Filipovic: Das Interesse ist sehr groß. Das Format trifft den Zeitgeist und die Thematik gewinnt an Popularität. Das Scheitern gehört zum Menschsein dazu, das macht auch die Veranstaltung aus. Ich habe das Publikum als ermutigend erfahren und in keiner Weise als respektlos den Sprechern gegenüber. Das Publikum geht aus einer FuckUp-Night gestärkt nach Hause.
Es ist sicher nicht einfach, Vortragende zu finden. Wie gehen Sie vor: Wer wird auf die Bühne gebeten?
Filipovic: Das stimmt wohl. Zum Glück habe ich ein gutes Netzwerk, wo ich Kontakte zu potenziellen Sprechern knüpfen kann. Bei uns treten aber auch Menschen auf, die offen auf uns zugehen, weil sie über ihre Erfahrungen berichten wollen. Auf die Bühne gebeten werden Charaktere, die aufzeigen, dass man auch nach dem Scheitern handlungsfähig bleibt und etwas erreichen kann. Unsere Sprecher sind keine bemitleidenswerten Tröpfe, ganz im Gegenteil.

2. FuckUp-Night Vorarlberg, heute, Freitag, 17. März, Spielboden Dornbirn, Beginn: 19 Uhr