Weilers Dorfmitte bleibt noch länger so, wie sie ist

Baufirma i + R bläst die Zentrumsverbauung in Vorderland-Gemeinde ab.
Weiler. (VN-sca) Die Gemeinde Weiler hat derzeit kein Glück mit ihren Bauprojekten. Die geplante Ansiedlung des Dornbirner Großbäckers Ölz wird – wenn überhaupt – sicher nicht kurz- und mittelfristig zu realisieren sein, nachdem sich aus dem lokalen Protest eine Grundsatzdiskussion zur Raumplanung im Land entwickelt hat. Und nun wird auch aus dem Bauprojekt Dorfmitte Weiler nichts.
Sechs Jahre Planung
Und das obwohl seit dem Jahr 2011 an dem Vorhaben gebastelt wird, ein Architektenwettbewerb durchgeführt und im vergangenen September die Realisierung verkündet wurde. Mit der Absage einer innerörtlichen Verbauung ist Weiler nicht alleine: Auch in Bregenz wurde nach jahrzehntelanger Planung der Bau der Seestadt abgesagt und in Lech muss die Postareal-Planung wieder zurück an den Start. Und in Götzis musste erst eine Volksabstimmung durchgeführt werden, bevor grünes Licht für die Finalisierung des Garnmarktes gegeben werden konnte. Die Baufirma I + R hat am Donnerstag ihren Rückzug aus dem Projekt in Weiler bekannt gegeben und gibt dafür auch der Gemeinde die Schuld.
Differenzen über Nutzung
Der langsame Rückzug kündigte sich bereits im Dezember 2016 an, als sich die Raiffeisenbank Vorderland, die zuvor mit im Boot saß, aus Weiler und damit auch aus dem Projekt zurückzog. Waren die Lauteracher damals noch guter Dinge, was die Realisierung des Zehn-Millionen-Euro-Baus betraf, kam es laut i + R in der Folge zu Differenzen mit der Gemeinde in Bezug auf die Nutzungen des Quartiers, informiert Alexander Stuchly, Geschäftsführer des Bauträgers i+R Wohnbau.
Hohe Ablösesumme
Die verbliebenen Partner waren nach dem Ausstieg der Bank plötzlich mit einer drastisch gestiegenen Ablösesumme für das Raiffeisengrundstück konfrontiert. „Für einen privaten Bauträger wäre kein wirtschaftlich rentables Wohnprojekt zu realisieren gewesen“, so Stuchly, „unseren Vorschlag, einen gemeinnützigen Bauträger mit ins Boot zu nehmen und so zusätzlichen leistbaren Wohnraum in der Gemeinde zu bieten, hat der Gemeindevorstand kurzerhand abgelehnt“.
Die Gemeinde Weiler bleibt nach der Absage cool. Das Projekt sei nicht gestorben, man sei bereits mit anderen Bauträgern in Verhandlung, um die drei Gebäude mit 30 Wohnungen, Tiefgarage und Gewerbeflächen zu bauen.
Projekt wäre für uns nicht rentabel zu realisieren gewesen.
Alexander Stuchly, i + R