Ein Plus bei den Kernprodukten

Markt / 07.05.2017 • 18:54 Uhr
Die Danzer-Schnittholzproduktion ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gewachsen.  Foto: Danzer
Die Danzer-Schnittholzproduktion ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gewachsen. Foto: Danzer

Brand und Währungseffekte bringen Holzspezialist Danzer leichten Rückgang. Kapazitäten werden erhöht.

Dornbirn. (VN-reh) Zwei Jahre ist es her, dass einer der weltweit führenden Produzenten von dekorativen Laubholz-Produkten seine neue Heimat in Vorarlberg fand. Der Global Player Danzer AG verlegte den Hauptsitz der Firmengruppe, konkret den Sitz der Holding von Zug (CH) in den Campus nach Dornbirn. Eine Entscheidung für den Euroraum und für das Holzland Vorarlberg.

Das erste Geschäftsjahr am neuen Standort schloss zugleich positiv. Der Umsatz wurde 2015 um 9,5 Prozent auf 254 Millionen Euro gesteigert. 2016 war dann nicht mehr ganz so opulent. In Anbetracht der aktuellen Wechselkurse ging der Nettoumsatz auf 252 Millionen Euro zurück (-0,8 Prozent). Ohne Wechselkurseffekte wäre ein Plus von einem Prozent davorgestanden.

Während die ersten drei Quartale mit vier Prozent wachstumsstark waren, gab es im vierten Quartal einen Rückgang. Grund war ein Feuer. Denn bei der Interholco AG, einem separat geführten Danzer-Unternehmen, das sich auf nachhaltiges tropisches Laubholz konzentriert, legte beim Produktionswerk in der Republik Kongo ein Brand die Produktion lahm. Aus diesem Grund sank der Danzer-Umsatz im vierten Quartal um 10 Prozent. Interholco-Vorstandsvorsitzender Ulrich Grauert ist aber in erster Linie froh, dass niemand verletzt wurde. „Und mittlerweile ist die Produktion wieder vollständig hergestellt“, berichtet er. Interholco erzielte 2016 einen Umsatz von 64 Millionen Euro. Die restlichen 188 Millionen Euro werden durch Aktivitäten mit Laubholz aus Wäldern gemäßigter Klimazonen auf der Nordhalbkugel erzielt.

Optimierung in den USA

Bei diesen Kernprodukten lief es dafür umso erfreulicher. Schnittholz und Fußböden sorgten für ein Umsatzwachstum. Das Geschäft mit Decklagen für die Parkettindustrie wuchs um 70 Prozent, die Werke in Europa waren 2016 voll ausgelastet. Auch die Produktion von Schnittholz in Nordamerika wuchs um 20 Prozent. Dort wurde das neue Sägewerk in Bradford, Pennsylvania, weiter optimiert und die Kapazität um 20 Prozent auf rund 60.000 Kubikmeter erweitert.

Verbesserte Rohstoffnutzung

Weil das Geschäft mit gemesserten Decklagen für Parkett so positiv verlief, wurde es im vergangenen Jahr auch nach Nordamerika ausgeweitet. Vier neue Trockenkammern wurden im Danzer-Werk in Darlington, Pennsylvania, in Betrieb genommen. Insgesamt sollen die Kapazitäten noch weiter erhöht werden. „Der Messerprozess kann im Vergleich zum herkömmlichen Sägeprozess bis zu 50 Prozent der Laubholzressource sparen“, erklärt Hans-Joachim Danzer, Vorstandsvorsitzender von Danzer, den Vorteil dieser Methode.

Und das Unternehmen will weiter in Technologien investieren, die die Nutzung des Rohstoffes Laubholz verbessern. „Der Umbau unseres Werkes in Souvans ermöglicht es uns, auch in Frankreich hocheffizient gemesserte Parkett-Decklagen zu produzieren. Das Projekt wird im Sommer 2017 planmäßig abgeschlossen werden“, berichtet Hans-Joachim Danzer weiter. Insgesamt werden rund 15 Millionen Euro in das Geschäft mit Fußböden investiert.

Wir planen, unsere Kapazitäten weiter zu erhöhen.

Hans-Joachim Danzer

Fakten

Danzer AG

» gegründet: 1932

» Holdingsitz: Dornbirn

» Produktionsstandorte in Nordamerika und Europa

» 18 Vertriebsstandorte weltweit

» Produktanwendungen: Möbel, Fußböden, Autos, Innenausbau

» Mitarbeiter: 1600

» Umsatz 2016: 252 Millionen Euro (-0,8%)