Damit der Berg bleibt, wo er ist

Vorzeigeprojekt auf 3000 Metern: Schrunser Ziviltechniker an neuer Eibseebahn auf der Zugspitze beteiligt.
Schruns. (VN-reh) Die Vorarlberger Ziviltechniker arbeiten schon längst nicht mehr nur vor der eigenen Haustüre. Ihr Fachwissen ist auf der ganzen Welt gefragt. Auch bei einem spektakulären Projekt im Hochgebirge setzt man auf Vorarlberger Know-how.
Rufus und sein Vater Heiner Bertle, die in Schruns ihr Büro Geognos Bertle betreiben, arbeiten gerade an der neuen Eibseebahn auf der Zugspitze. Die Pendelbahn galt schon bei ihrer Erstkonstruktion vor über 50 Jahren als absolutes Bauhighlight und auch der Neubau hat es in sich. Allein die Höhenlage von knapp 3000 Metern über dem Meeresspiegel fordert technisches und logistisches Improvisationstalent von den technischen Geologen und geprüften Ziviltechnikern. Schließlich müssen Bagger und Kräne teilweise auf einer Fläche mit nur zehn Metern Breite operieren. Rufus und Heiner Bertle haben es auf der Zugspitze zugleich auch mit drei Rekorden zu tun. Denn die Pendelbahn hat nicht nur die weltweit höchste Stahlbaustütze, sondern auch den größten Gesamthöhenunterschied in einer Sektion sowie mit 3,2 Kilometern das längste freie Spannfeld des Seils.
Viele Herausforderungen
Rufus Bertle und sein Team haben über Monate hinweg die Bodenbeschaffenheit auf der Zugspitze analysiert. „Die Herausforderung ist die Exponiertheit der Bahn, schließlich geht es hier fast 1500 Meter hinunter. Man hat sehr wenig Platz zur Verfügung und auch das Wissen, dass vor 3000 Jahren schon einmal ein 300 Millionen Kubikmeter großes Stück des Berges abgebrochen ist, verschafft einem Respekt vor der Arbeit am Fels“, erklärt der technische Geologe.
